Asankas Jobwunsch Straßenbahnfahrer nimmt Fahrt auf
Ein Beruf, viele Chancen: Fahrer mit technischer Grundausbildung
Asanka möchte später unbedingt als Straßenbahnfahrer arbeiten. Seine Ausbildung zum Fahrer mit technischer Grundausbildung bietet ihm jedoch noch weitere Zukunftschancen. So könnte er später etwa auch Bahnen und Busse warten und reparieren, Konstruktionspläne für Gleise aufstellen sowie die Schienen für den Einsatz im Alltag vorbereiten.
Asanka Karunas großer Traum
… ist Straßenbahnfahrer zu werden. „Das ist MEIN Beruf“, sagt der junge Mann. Seit August 2021 ist er Auszubildender bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) – für den Beruf Fahrer mit technischer Grundausbildung, eine Kombination aus den Berufen Fachkraft im Fahrbetrieb und Fachkraft für Metalltechnik, die es so bisher nur bei den LVB gibt. Gerade macht er Station bei den Kollegen vom Weichen- und Anlagenbau. Dort schneidet er Schienen auf die richtige Länge (die leichtesten sind pro Meter Länge 60 Kilogramm schwer), schleift Spurhalter in die richtige Form und kontrolliert, dass die von den Konstrukteuren bestellten Gleisteile tatsächlich zu 100 Prozent passen.
Theorie & Praxis wechseln sich ab
„Bevor ich das erste Mal mit einer Bahn fahren darf, bekomme ich ganz viel Wissen vermittelt“, sagt der 36-jährige Wahl-Leipziger. Nicht nur in der Berufsschule, in der ihm seine Lehrer regelmäßig für ein bis zwei Wochen die Theorie vermitteln, sondern eben auch im Betrieb. „Und schon das allein macht jene Menge Spaß.“ Später wird er unter anderem noch elektrische Bauteile – zum Beispiel für den Spurwechsel – herstellen, Schaltpläne und Konstruktionszeichnungen verstehen und erstellen. Asanka kommt aus Sri Lanka, lebt jedoch schon viele Jahre in der Messestadt. „In meinem Geburtsland gibt es keine Straßenbahnen. Als ich zum ersten Mal mit einer fuhr, fand ich das so spannend, dass ich mir wünschte, das beherrschen zu können.“ Bis er sich tatsächlich bei den LVB bewarb, die 2.400 Mitarbeiter beschäftigen, dauerte es jedoch noch etwas. Zunächst einmal lernte er die deutsche Sprache, absolvierte einen Integrationskurs und jobbte u. a. bei einem Bäcker. Der war bei Fahrern besonders beliebt, da er in unmittelbarer Nähe zu einer Zentralhaltestelle liegt. „Sie haben mir viel über ihren Alltag erzählt und mich ermutigt, mich in ihrem Betrieb zu bewerben.“ Asanka hatte Erfolg.
Die Werkstatt ist ein Highlight
Nun darf er in seinen Praxiswochen den Straßenbahnen schon mal ganz nah sein. Wartung und Reparatur von defekten Fahrzeugen in der LVB-eigenen Werkstatt dürfte noch einmal ein Highlight werden. Ab August 2023 geht’s an den Führerschein für Straßenbahn und Bus. Dann lernt er nicht nur das Fahren auf Schienen, sondern auch, wie man von der Fahrerkabine aus Weichen für den richtigen Fahrweg stellt, die Passagiere sicher ein- und aussteigen lässt, Türen öffnet und bei Notsituationen reagiert. In der dualen Ausbildung werden in Teilen die beiden Berufe Fachkraft im Fahrbetrieb und Fachkraft für Metalltechnik (alternativ: Fachkraft für Industrieelektrik) miteinander kombiniert. Ein Vorteil, wie Asanka sagt. „Ich kann nicht nur als Straßenbahnfahrer, sondern auch im technischen Bereich arbeiten.“ Außerdem gibt es später die Möglichkeit für Weiterbildungen, zum Beispiel in Richtung des Industriemechanikers. Seine Chancen, nach der Ausbildung eine Arbeit zu finden, seien übrigens sehr gut. Denn: „Bei den LBV haben Auszubildende eine Jobgarantie.“
Text und Fotos: Sara Bühlingen / Foto Straßenbahn: Leipziger Verkehrsbetriebe
Fahrer mit technischer Grundausbildung
Ausbildung: dual, 2,5 Jahre (Kombination aus Berufsschule & Praxiswochen im Betrieb) Mindestalter: 19 Jahre Anforderungen: handwerkliches Geschick, Spaß an Technik, Freude an Ordnung und Struktur, vorausschauendes, bedachtes sowie verantwortungsvolles Handeln Schulabschluss: kein spezieller Schulabschluss erforderlich Weitere Infos:www.l.de/karriere/ausbildung/verkehrsbetriebe/fahrer-mit-technischer-grundausbildung-m-w-d