Startet eure Karriere für eine bessere Welt!
Einen spannenden, lukrativen Job ausüben und dabei die Welt ein bisschen besser machen! Das klingt für viele von euch nach einer sinnvollen, erstrebenswerten Kombination. Diese kann euch mittlerweile in so gut wie jedem Job gelingen. Denn die Angebote und Möglichkeiten sind heute so breit gefächert wie noch nie. Unser steigendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit bringt stetig neue Impulse hervor. Dadurch entstehen auch ganz neue Berufsbilder, die Sinn mit Karriere verbinden. Außerdem: Potenzial für Engagement steckt überall: Jeder kann etwas dazu beitragen, dass es Mensch und Natur besser geht oder das Miteinander gestärkt wird – und sei es „nur“ der freundliche, achtungsvolle Umgang mit Mitschülern, Kollegen, Kunden, Passanten … Oder die Wahl von Büromaterial, das umweltfreundlich ist. Selbst die Fairtrade-Schokolade im Einkaufskorb ist ein erster, kleiner Schritt in eine gute Richtung. Jeder kann ein Weltverbesserer sein.
Hört man das Wort „Weltverbesserer“, denkt man schnell an Klima- und Naturschutz, Umweltbewusstsein oder Tierschutz. Das Bewahren von Ressourcen ist dabei genauso wichtig wie der Erhalt von Flora und Fauna. Einen wichtigen Beitrag leisten hierbei neue Technologien und Konzepte. In vielen Branchen hat bereits ein Umdenken begonnen. Ein Beispiel dafür ist die E-Mobilität. Die Autohersteller entwickeln immer neue umweltfreundliche und ressourcenschonende Mobilitätslösungen. Elektroautos und E-Bikes haben ihren Siegeszug begonnen. Und auch in Zukunft werden neue Ideen unsere Fortbewegung beflügeln. Diese Visionen zu realisieren, erfordert Fachkräfte mit Know-how.
Jobs mit echtem Weltverbesserpotenzial tragen selbstverständlich auch traditionelle soziale Berufe wie Kranken- oder Altenpfleger, Erzieher oder Lehrer. Besonders die Arbeit mit Kindern kann die Entwicklung der Welt beeinflussen, denn diese gestalten die Zukunft von morgen. Lehrer und Erzieher geben erste Werte mit auf den Weg und legen den Grundstein für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Mensch und Natur – was kann sinnvoller sein?
Einige Berufsfelder erforschen und entwickeln Produkte, die (noch) nach Zukunftsmusik klingen – und langfristig nützlich sind. Modernste Technologien sollen den Menschen mehr Komfort sowie Lebensqualität ermöglichen. Hinsichtlich des Pflegekräftemangels im Gesundheitswesen könnten sogenannte Assistenzroboter in Zukunft einen Lösungsansatz bieten. Ein von der TU Chemnitz geleiteter Forschungsverbund beispielsweise entwickelt für eine ausgereifte Mensch-Roboter-Interaktion neuartige technische Systeme. Die Roboter sollen als „umsichtige und dialogfähige Interaktionspartner“ einsetzbar sein. Um das menschliche Verhalten im alltäglichen Leben richtig zu interpretieren und darauf angemessen reagieren zu können, müssen sie jedoch „intelligent“ genug sein – ein hoher Anspruch an die bisher gefühllosen Maschinen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen qualifizierte Fachkräfte unterschiedlicher Disziplinen zusammenarbeiten, beispielsweise der Sensorik, Sprachwissenschaft oder Informatik.
Wo könnt ihr die Welt verbessern?
In der Gärtnerei, im Kindergarten, im Supermarkt, bei der Polizei, im Gaststättengewerbe, im kleinen oder mittelständischen Unternehmen, im Weltkonzern oder in Nichtregierungsorganisationen – Raum für Veränderungen, für soziales und nachhaltiges Engagement bietet sich überall:
Eine neuere Entwicklung stellen grüne und soziale Startups dar. Viele junge Unternehmen verankern Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit fest in ihren Leitlinien. Einige konzentrieren sich auf die Herstellung von Produkten für eine bessere Welt. Wie etwa CleanTech-Unternehmen, die „saubere“ Technologien entwickeln. Startups werden häufig von jungen, talentierten und enthusiastischen Machern gegründet – und die suchen Gleichgesinnte, um ihren unternehmerischen Traum zu verwirklichen. Junge Teams, flache Hierarchien und ein gemeinsames Ziel vor Augen – Startups bieten Raum für Eigeninitiative und Selbstverwirklichung.
Aber auch etablierte Firmen aller Branchen wie BMW, Bosch, enviaM, Deutsche Post oder Puma sehen sich in der Pflicht, ziehen nach und machen sich stark für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit in den eigenen Reihen. Dafür erneuern diese ihre Unternehmensrichtlinien und arbeiten an fortschrittlichen, umweltfreundlichen Produkten.
Noch spezifischer in Richtung Wohltätigkeit geht die Arbeit bei einer NGO (aus dem Englischen, Non-governmental organization) – also Nichtregierungsorganisationen. In der Regel sind das Vereine oder Verbände, die gemeinwohlorientierte Ziele ohne finanzielle Gewinnabsicht verfolgen. Sie zählen zum Non-Profit-Sektor, setzen sich für Menschenrechte ein und treiben die Armutsbekämpfung oder den Umweltschutz voran. Prominente Beispiele sind Greenpeace, Amnesty International oder Ärzte ohne Grenzen.
Neue Berufe für Weltverbesserer
Technischer Assistent – regenerative Energietechnik/Energiemanagement (m/w)
Mit der wachsenden Rolle von erneuerbaren Energien werden Fachkräfte für den Bau, die Wartung und die Überwachung von Solar-, Wasser- und Windwerken gebraucht. Zudem sind technische Assistenten bei der Erforschung und Entwicklung im Bereich regenerative Energietechnik beteiligt. Die schulische Ausbildung ist an Berufsfachschulen landesrechtlich geregelt und dauert zwei bis drei Jahre.
Verpackungstechniker (m/w)
Nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) produzieren die Deutschen mehr Verpackungsmüll als das restliche Europa. Im Jahr 2016 fiel pro Kopf ein überdurchschnittlicher Wert von 220,5 kg an. Das europäische Mittel liegt bei 167,3 kg, womit wir laut UBA „einen traurigen Spitzenplatz“ belegen. Als studierter Verpackungstechniker kannst du dieser Entwicklung aktiv entgegenwirken, indem du umweltfreundliche Lösungen kreierst. Dieser Job ist ideal, wenn du kreativ sein und ökologisch verantwortungsbewusst arbeiten möchtest.
Nachhaltigkeitsmanager (m/w)
Immer mehr Firmen übernehmen eine größere „Corporate Social Responsibility“ – also Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt im Rahmen des eigenen Unternehmens. Nicht zuletzt ist auch das öffentliche Interesse mitverantwortlich an dieser positiven Entwicklung. Die Menschen hinterfragen das Handeln mittelständischer Unternehmen zunehmend. Nachhaltigkeitsmanagement kommt diesem Anspruch entgegen. So werden Ökobilanzen erstellt, Konzepte zur Optimierung ökologischer und sozialer Richtlinien entwickelt oder Nachhaltigkeitsberichte verfasst. Unter den Bezeichnungen Nachhaltiges Management, Nachhaltiges Wirtschaften, Nachhaltigkeitsökonomik und Ähnlichem werden entsprechende
Studiengänge an den Hochschulen angeboten.
Feelgood-Manager (m/w)
Das in Deutschland noch recht junge Berufsbild übernimmt eine wichtige soziale Rolle in Unternehmen, Verbänden und jeglichen firmenähnlichen Einrichtungen. Feelgood-Manager generieren eine gesunde Unternehmenskultur. Sie kümmern sich um das Wohlbefinden von Mitarbeitern und Führungskräften und stellen das Bindeglied zwischen Management und Personal dar. Sie vermitteln in Konfliktgesprächen, organisieren Mitarbeiterevents und unterstützen die Belegschaft bei der Kompetenzentwicklung. Sie sorgen für eine bessere Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und verhelfen ihnen zu einem „guten Gefühl“ am Arbeitsplatz. Die Ausbildung findet im Rahmen eines IHK-Zertifikatslehrgangs statt und wird als weiterbildende Maßnahme meist von Mitarbeitern aus dem Personalbereich absolviert.
Text: Claudia Morgenstern / Slider 1: Vordergrund: wavebreakmedia, Hintergrund: KhakimullinAleksandr; Slider 2 und 3: Viktoria Kurpas (shutterstock.com)