Anästhesietechnischer Assistent (m/w/d)
Für einen risikofreien Dämmerschlaf
Anästhesietechnische Assistenten unterstützen Ärzte bei Operationen
„Ob Unfall, komplizierter Knochenbruch oder Herzinfarkt: Für fast alle operativen Eingriffe benötigen Patienten eine Narkose“, erklärt Lisa Pester. Die 22-Jährige assistiert bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Narkose, fachlich korrekt als Anästhesie bezeichnet. „Verantwortlich dafür sind die Ärzte, aber sie setzen auf Unterstützung durch uns Anästhesietechnische Assistenten (ATA), denn wir überwachen beispielsweise Puls und Blutdruck sowie den allgemeinen Zustand des Patienten während der gesamten Operation.“
Lisas Arbeitstag am DIAKOMED – Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land gGmbH, beginnt kurz nach 7 Uhr. Sie wechselt in einer Umkleide, der Schleuse, ihre Privatkleidung mit der Dienstkleidung, wäscht und desinfiziert vor Betreten der OP-Station die Hände. Keimfrei zu arbeiten, ist entscheidend für Patienten, Kollegen und Lisa selbst.
Im Schwesternzimmer trifft sich Lisa mit den Kollegen der vorherigen Schicht zur Übergabe. Hier werden erfolgte Operationen, die bei den Patienten eine mögliche Nachbehandlung erfordern, sowie die anstehenden Operationen der aktuellen Schichtbesetzung besprochen.
„Zwar wird der OP-Plan stets am vorhergehenden Tag bis 15 Uhr festgelegt, doch Notfälle sorgen oft für Änderungen, die eine spontane Umplanung erfordern. So ist eigentlich jeder Tag anders und man weiß nie genau, wie er ablaufen wird. Das macht meinen Beruf ziemlich abwechslungsreich und sehr spannend“, so Lisa.
Dem Operationsplan entnimmt Lisa in welchem der OP-Säle sie eingeteilt ist und mit welchem diensthabenden Narkosearzt (Anästhesist) sie arbeitet, sie erfährt die Namen der Patienten, ob diese voll oder eingeschränkt beweglich sind und auf welches Krankheitsbild hin sie behandelt werden. All diese Informationen liefern wichtige Hinweise für den OP-Tag und den Umgang mit dem Patienten.
Bevor es im OP-Saal losgeht, muss Lisa den täglichen Gerätecheck durchführen. Dazu zählen das Narkosegerät für die Beatmung, der Monitor für die Kreislaufüberwachung sowie die Vollständigkeitsprüfung der Anästhesiekommode. Hier ist wichtig, dass alle benötigten Medikamente, Spritzen, Kanülen und Beatmungsmasken vorrätig sind. Im OP-Vorbereitungsraum wird dem Patienten eine Flexüle, eine Dauerkanüle, in die Vene gelegt, die über die gesamte Operationszeit eine Flüssigkeits- sowie Medikamentengabe ermöglicht. Außerdem wird eine Herz-Kreislaufüberwachung in Form einer EKG-Manschette angeschlossen und der Arzt legt die Narkosemedikamente fest, die Lisa vorbereitet. „In der Regel schläft jeder Patient binnen 30 Sekunden ein“, weiß sie. „Als ATA überwache ich alle Körperfunktionen über den gesamten OP-Ablauf. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die meine volle Aufmerksamkeit über die gesamte Zeit erfordert. Durchschnittlich finden drei OPs statt, manchmal auch fünf bis sechs. Danach müssen alle Geräte desinfiziert und für den nächsten Einsatz vorbereitet werden.“
Als Anästhesietechnische Assistentin ist Lisa im Beruf angekommen. Und ihr künftiges Ziel? „Ich möchte mich zur Praxisanleiterin für Auszubildende qualifizieren, denn ich weiß, wie wichtig eine gute Betreuung in der Ausbildung ist“, so die junge Berufsstarterin.
Text: Susan Naumann | Fotos: DIAKOMED