Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (m/w/d)
Wenn der Wasserhahn tropft
Falk Nadollek, angehender Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Dass er was mit Sanitär und Heizung machen will, weiß der heute 19-jährige Falk Nadollek bereits seit der 9. Klasse. „Ich habe damals mein Schülerpraktikum bei der Firma Eberhard Rink auf der Reisewitzer Straße gemacht und es war richtig gut gewesen. Die Atmosphäre im Betrieb gefiel mir, deshalb bewarb ich mich dort auch Ende der 10. Klasse“, erinnert sich der Azubi.
Inzwischen ist er mitten im dritten Lehrjahr und gerade im Festspielhaus Hellerau. Dort stellt seine Firma eine moderne Heizungsanlage unterm Dach auf. Falk isoliert und beschriftet gerade Rohre. Spaß macht ihm die Arbeit noch immer: „Weil sie abwechslungsreich und nicht immer am gleichen Ort ist“. Dass er im Schichtdienst arbeiten und oftmals sehr zeitig aufstehen muss, stört ihn nicht. Dafür findet er es gut, viel mit Leuten zu tun zu haben. „Wenn Thermostaten in einem Wohnblock ausgetauscht werden, kommt man mit allen möglichen Leuten ins Gespräch“, nennt Falk ein Beispiel. Er gehört mit zu den ersten, die den neuen Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik im Handwerk lernen. Es ist ein junger Beruf, der die beiden bisherigen Berufe des Gas- und Wasserinstallateurs sowie des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers ersetzt. Längst weiß der 19-Jährige, warum es den jetzigen Allrounder gibt. „Unsere Firma bietet Dienstleistungen rund um die Uhr. Wir müssen alles machen, egal ob der Boiler kaputt geht, der Wasserhahn tropft oder die Heizung ausfällt.“ Da ist Fachwissen gefragt und Kraft, wenn Waschbecken oder Rohre zu schleppen sind. Neben diesem Havariegeschäft statten Anlagenmechaniker aber auch Häuser, Firmen und Industrieanlagen mit Wasseranschlüssen, Klima- und Lüftungsanlagen aus. Sie müssen Rohrleitungssysteme montieren, die aus Kunststoff, Stahl oder Keramik sein können und installieren Regelungs-, Steuerungs-, Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen. Um das alles zu können, ist Mathe und Physik gefragt. „Und ein bisschen Chemie“, fügt Falk hinzu, der rasch erkannt hat, wozu das bis zur 10. Klasse manchmal tröge Pauken gut war.
Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung hofft Falk auf einen festen Job bei der Firma Rink. Bis dahin ist er auch fit, wenn es darum geht, Trink- und Abwasserrohre zu installieren, Sanitärräume mit Duschen, Waschbecken und WC auszustatten oder Heizungen einzubauen. Selbst mit Fliesen muss er sich auskennen.
Es ist ein anspruchsvoller Beruf, sagt Falks Chef. Und es ist einer der Gesuchtesten. Vor allem dann, wenn was nicht funktioniert.
Wer nach der Lehre noch Lust zum Weiterlernen hat, kann sich zum Kundendiensttechniker, zur Solarfachkraft sowie zum Meister, Techniker oder Diplom-Ingenieur für Versorgungstechnik ausbilden lassen.
Text & Foto: Kerstin Ardelt