Apotheker (m/w/d)
Zu Risiken & Nebenwirkungen …
Ein Apotheker studiert Pharmazie, mag Chemie, Pflanzen und das Lernen
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Dieser schon fast sprichwörtliche Satz zeigt, dass Arzneimittel hochwirksame Produkte sind, bei deren Anwendung Nutzen und mögliche Schädigungen eng beieinander liegen können. In der täglichen Apothekenpraxis kommt es darauf an, dem Patienten die korrekte Anwendung der verordneten Arzneimittel zu erklären, um den Erfolg der Therapie zu sichern. Moderne Datenbanken erlauben dabei schon während des Patientengesprächs, mit einem schnellen Blick auf den Bildschirm zu sagen, ob der Patient das Arzneimittel vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen soll oder ob sich beispielsweise ein verordnetes Antibiotikum gegen akute Bronchitis mit der Pille verträgt.
Heutzutage gewinnt die Beratung zu Arzneimitteln und sonstigen Produkten, die der Kunde ohne Rezept erwerben kann, immens an Bedeutung. Aufgrund seiner naturwissenschaftlichen Ausbildung kann der Apotheker dem Verbraucher das „Kleingedruckte“ erläutern und entscheiden, ob das gewünschte Arzneimittel für den Patienten wirklich geeignet ist oder ob ein Produkt tatsächlich das leisten kann, was die Werbung verspricht.
Die umfassende Patientenberatung wird durch eine hochmoderne Bestell- und Lagerlogistik hinter den Kulissen möglich. Sie sorgt dafür, dass die Arzneimittel in der erforderlichen Qualität verfügbar sind. Durch die Online-Vernetzung mit den Pharma-Großhändlern können Arzneimittel, die nicht vorrätig sind, meist innerhalb weniger Stunden beschafft werden.
Zur Behandlung individueller Krankheitsbilder werden darüber hinaus für die Patienten maßgeschneiderte Rezepturen nach ärztlichen Vorgaben angefertigt.
Neben diesen Tätigkeiten in der öffentlichen Apotheke arbeiten Apotheker in Krankenhäusern, in der Arzneimittelforschung und bei der Arzneimittelherstellung in der Industrie. Weitere Arbeitsfelder finden Apotheker an wissenschaftlichen Instituten, in Behörden, bei der Bundeswehr, bei Krankenkassen und anderen Einrichtungen der Gesundheitsbranche.
Grundvoraussetzung für den Apothekerberuf ist ein Hochschulstudium der Pharmazie über 8 Semester nach den Inhalten der Approbationsordnung für Apotheker. Der Zugang erfolgt durch die Bewerbung mit dem Abiturzeugnis ähnlich wie bei der Medizin über die ZVS in Düsseldorf.
In den ersten 4 Semestern werden die Grundlagen der Chemie, Biologie, Physik und Analytik vermittelt, auf welchen dann nach Bestehen des ersten Teils der pharmazeutischen Prüfung die Inhalte der pharmazeutischen Chemie, Biologie und Technologie sowie von Pharmakologie, Toxikologie und klinischer Pharmazie aufbauen. Typisch für das Pharmaziestudium ist ein hoher Anteil an Laborpraktika. Dadurch ist die Zahl der Studienplätze relativ begrenzt.
Das 5. Studienjahr wird als praktisches Jahr in öffentlichen Apotheken, Krankenhäusern, der pharmazeutischen Industrie oder an wissenschaftlichen Instituten absolviert. Es enthält theoretische Unterrichtsabschnitte über insgesamt 4 Wochen und schließt mit den Prüfungen in den Fächern pharmazeutische Praxis und spezielle Rechtsgebiete für Apotheker ab.
Die Berufsbezeichnung „Apotheker“ darf man erst nach Erteilung der Approbation führen. Diese wird von der zuständigen Behörde als förmlicher Verwaltungsakt nach den Vorgaben der Bundes-Apothekerordnung erteilt, wenn man gesundheitlich für den Beruf geeignet ist, keine strafbaren Handlungen begangen und die pharmazeutischen Prüfungen bestanden hat.
Mit der Approbation steht dem Apotheker eine vielfältige Berufswelt offen mit Betätigungsfeldern für höchst unterschiedliche Menschentypen. Während die Beratungstätigkeit am Patienten ein hohes Maß an kommunikativen Fähigkeiten und sozialer Kompetenz erfordert, stehen in der Industrie und in der Forschung die Kompetenzen zur wissenschaftlichen Problemlösung im Vordergrund. Die apothekertypische Exaktheit und Liebe zum Detail – auch hinter dem Komma – und die Fähigkeit, Menschen zu führen, teamfähig zu sein und Verantwortung zu übernehmen, sind Eigenschaften, die Apotheker in allen Tätigkeitsfeldern mitbringen sollten.
Text & Foto: Dr. Holger Herold