Assistent für Informatik (m/w/d)
Schon mal durch den Computer gekrochen?
Die Ausbildung zum Technischen Assistenten (m/w/d) für Informatik
Wer sich für den neuen Beruf „Technischer Assistent für Informatik“ interessiert, der sollte vorher schon mal durch einen Computer „gekrochen“ sein.
Natürlich nicht direkt, sondern im übertragenen Sinne. „Wenn du die Ausbildung anfangen möchtest, dann ist es schon gut, wenn du einen Computer hast und nicht nur damit zockst. Besser ist es, wenn du dich wenigstens etwas mit dem Innenleben oder mit Betriebssystemen auskennst. Dann fällt dir vieles leichter und du kommst besser mit im Unterricht“, raten Sebastian Koch und Andi Leißring aus Chemnitz.
Beide lernen seit September 2006 an der Berufsfachschule für Technik der Freien Schulen Chemnitz.
„Ich schreibe gern kleine Programme, die bei Tabellen oder Datenbanken nützlich sind“, bestätigt Andi. Der 21-Jährige absolvierte schon eine Berufsausbildung als Assistent für Wirtschaftsinformatik. „Das war zu viel Büro. Mir macht vor allem die Praxis Spaß. Wenn ich sehe, wie andere mit meiner Arbeit umgehen und sie ihnen nützt“, begründet er.
Auch Sebastian Koch hat schon gearbeitet. Er war während des Freiwilligen Sozialen Jahres Hilfspfleger in einem Krankenhaus. „Ich wäre dort gern geblieben, aber die wollten mich nicht“, erinnert er sich. Dann habe der Vater angeregt, er solle sich bei der Computertechnik umschauen, weil er so und so den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitze. „Er hatte Recht, denn für meine Freundin habe ich sogar schon einen PC zusammengebaut, den ich warte und betreue“, bestätigt der 20-Jährige. Und dazulernen, könne man immer. „Als ich anfing, Computer zu bauen, habe ich einmal eine Festplatte verwendet, die zu heiß geworden ist und Feuer gefangen hat. Das soll mir nicht wieder passieren“, meint er.
Dafür hat Sebastian Koch jetzt selbst Feuer gefangen bei der Ausbildung zum Technischen Assistenten für Informatik. Denn ihm gefallen alle Fächer von Deutsch, Sozialkunde, Wirtschaft und Sport bis hin zu IT-Systeme (Soft- und Hardware), Datenbanken, Betriebssysteme oder auch Programmieren.
Bei der Ausbildung zum Technischen Assistenten für Informatik existieren vier verschiedene Profile: Web-Design, Softwaretechnik, Service- und Netzwerktechnik sowie Informationsmanagement. „Neben den allgemeinen Fächern und dem PC-Grundwissen gibt es eine Spezialisierung in der Ausbildung, die sich deutlich unterscheidet. Das Profil kann aber nach dem ersten Ausbildungsjahr noch gewechselt werden“, erklärt die Lehrerin Annett Rudolph, die auch Schulkoordinatorin für Technik ist.
Die Berufsfachschule für Technik bildete in diesem Jahr nur jeweils eine Klasse für Softwaretechnik und für Netze aus. Bei Web-Design und Informationsmanagement reichten die Bewerber nicht. „Für das Profil Web-Design brauchen wir mehr kreative, künstlerische Köpfe, die in Gestaltung und Präsentation sehr gut sind und denen es auch Freude macht, mit Kunden umzugehen“, sagt sie. Informationsmanagement geht dagegen in eine andere Richtung. „Hier werden Prozesse und Abläufe in Unternehmen oder Einrichtungen untersucht, um diese effektiver und kostensparender zu gestalten“, erläutert die Lehrerin.
Das heißt, der künftige Informationsmanager muss nicht nur durch einen Computer kriechen können, sondern sich auch bestens in die unterschiedlichsten Unternehmens-Strukturen hineindenken und dann eigene Gedanken entwickeln, wie diese zu verbessern sind.
Text & Fotos: Brigitte Pfüller