BA-Studium Sozial- und Gesundheitsmanagement
Der Mensch im Mittelpunkt
Als Qualitätsmanagementbeauftragte sorgt Natalia für höchste Qualität in der klinischen Patientenversorgung
In Zusammenhang mit Krankenhäusern hört man oftmals von multiresistenten Keimen. Obwohl sie auch an anderen Orten mit hoher Personendichte auftreten, werden sie aufgrund ihrer Gefährlichkeit für immungeschwächte Patienten und Frischoperierte oft als Krankenhauskeime bezeichnet. Sie sind Antibiotika resistent und ihr Vorkommen alarmierend.
„Ich kann das Auftreten dieser Keime nicht verhindern, aber in Absprache mit anderen klinischen Berufsgruppen Möglichkeiten aufzeigen, welche das Risiko minimieren“, erklärt Natalia Fröhlich, Qualitätsmanagementbeauftragte am Universitätsklinikum Dresden (UKD). „Doch im Allgemeinen geht es darum, unter Beachtung wettbewerbsfähiger Kostenentwicklung, für die Einhaltung höchster Qualitätsstandards in den klinischen Abläufen zu sorgen.“ Innerhalb des UKD ist Natalia im UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie tätig. Sie führt regelmäßige Checkups einzelner Arbeitsbereiche in Vorbereitung auf Audits durch, passt klinikinterne Checklisten an und überprüft die Aktualität vorhandener Verfahrensanweisungen. Auch das Monitoring bestimmter Kennzahlen zur Qualitätssicherung führt sie durch und nimmt bereichsübergreifende Auswertungen bspw. von Wartezeiten vor. Die Ergebnisse daraus sind mitentscheidend für die weitere Entwicklung einer Klinik und geben Hinweise auf Verbesserungspotenzial.
Zwei Jahre hatte Natalia bereits am UKD als Medizinisch-Technische Assistentin gearbeitet, als sie ihr Wissen im betriebswirtschaftlichen Bereich vertiefen, dabei aber den sozialen Aspekt nicht aus den Augen verlieren wollte. Sie bewarb sich direkt beim UKD, um einen BA-Studienplatz im Gesundheits- und Sozialmanagement an der Berufsakademie Plauen zu erhalten.
„Das Studium ist sehr kompakt und verknüpft die beiden Ansätze der steigenden Anforderungen und der sinkenden finanziellen Mittel des wirtschaftlichen Arbeitens. Dafür kann man aus unterschiedlichen Schwerpunkten wählen. Neben Controlling, Qualitätsmanagement, Personalmanagement und Wirtschaftsrecht ist es möglich, sich u. a. auf Facility-Management, Informationsmanagement oder Klinikmanagement zu spezialisieren. „Zudem spielen Fremdsprachen eine bedeutende Rolle. Es wird intensiv Wirtschaftsenglisch unterrichtet“, so die 30-Jährige. In der Praxisphase besteht die Möglichkeit in verschiedene Bereiche zu rotieren, sodass man einen Einblick in personalrechtliche Aufgaben, Prozesskostenrechnung, Kalkulation und medizinische Dokumentation erhält.
Das UKD bietet Natalia ein breites Aufgabenfeld und so beginnt ihr Arbeitstag um 7 Uhr mit dem Abrufen von E-Mails und deren Dringlichkeitseinstufung. Anschließend besucht sie die täglichen Morgenkonferenzen der Ärzte, arbeitet an Präsentationen und Sitzungsprotokollen oder widmet sich dem Beschwerdemanagement. „Anregungen von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern sind ein sehr wichtiges Instrument für Qualitätsverbesserungen an einer Klinik“, erklärt sie.
Aktuell ist die gebürtige Kölnerin mit der anstehenden Zertifizierung eines medizinischen Zentrums beschäftigt, bei der externe Fachleute die Qualität standardisierter Abläufe anhand von Normen bewerten. „Meine Aufgabe ist es, die für eine erfolgreiche Zertifizierung verantwortlichen Personen der Klinik mit den nötigen Anforderungen zu konfrontieren und diese in Zusammenarbeit mit ihnen bis zum Zertifizierungszeitpunkt zu erfüllen. „Beispielsweise müssen für bestimmte Krankheitsbilder standardisierte Behandlungspläne erstellt, kontrolliert und im klinikinternen Organisationshandbuch veröffentlicht werden.“ Was Natalia am meisten Spaß an ihrem Beruf macht? „Das ist Verbesserungspotenzial im Klinikalltag aufzudecken und Prozesse und Abläufe zu optimieren. Damit kann ich verantwortungsvoll im klinischen Alltag mitwirken.“ Perspektivisch möchte Natalia einen berufsbegleitenden Masterstudiengang in Gesundheitswissenschaften absolvieren. „Die dabei vermittelten Management- und Führungstechniken sollen meine fachlichen Fähigkeiten weiter verbessern und mein konzeptionelles Denken fördern.“
Text: Susan Naumann | Fotos: Dresdner Universitätsklinikum