Biologielaborant (m/w/d)
Mit Volldampf in den Zukunftsmarkt
Beruflicher Neustart als Biologielaborant
Rainer Kabisch ist gelernter Bau- und Kunstglaser. Zehn Jahre arbeitete der Berliner in seinem Beruf, bis er sich vor wenigen Jahren aufgrund von Auftragsrückgängen im Handwerk für einen beruflichen Neuanfang entscheiden musste.
Wenngleich jede Berufswahl wohlüberlegt gefällt werden sollte, sind künftige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt nicht immer vorhersehbar und so stehen wie Rainer jährlich tausende Menschen vor einer beruflichen Neuausrichtung. Rainer informierte sich auf Bildungsmessen, in der Presse und im Internet über Branchen mit Zukunft. Interesse hatte der 36-Jährige schon immer an Polizeiarbeit und an Biologie. „Da ich mir bei der sportlichen Aufnahmeprüfung der Polizei die Achillessehne verletzt hatte, wurde mir die Entscheidung zwischen beiden Berufsfeldern dann schließlich abgenommen.”
2010 begann Rainer an der Sächsischen Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe (SBG) in Dresden mit einer Umschulung zum Biologielaboranten. Im renommierten Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik absolvierte er seine Praktika.
„Und auch wenn die ersten Wochen und Monate des Lernens wirklich nicht leicht für mich waren, war ich nach einiger Zeit schließlich wieder im Lernprozess angekommen”, erinnert sich Rainer. Die insgesamt 21 praktischen Wochen waren eine angenehme Abwechslung zur theoretischen Ausbildung. Hier konnte Rainer intensiv das an der SBG praktisch erprobte Wissen am Arbeitsplatz im Unternehmen, sozusagen im Feld, ausprobieren.
„Die SBG ist räumlich und labortechnisch sehr gut ausgestattet und es lernt sich dort wirklich sehr gut. Doch an der Laborbank eines sich in aktueller Forschungsarbeit befindlichen Intitutes zu arbeiten, stellt einen großen Unterschied dar und macht das Ganze noch spannender als es ohnehin schon ist”, betont Rainer.
Zu den Ausbildungsinhalten zum Biologielaboranten gehören bestimmte Basisqualifikationen wie ein Laborgrundkurs, physikalische Arbeitsmethoden, biochemische, mikrobiologische und zellkulturtechnische Arbeiten. Ergänzt werden diese durch Wahlqualifikationen wie immunologische, biotechnologische oder botanische Arbeiten, aber auch laborbezogene Informatik, gentechnische Arbeiten oder chromatographische und spektroskopische Verfahren. Zu den Pflichtinhalten zählen hämatologische, histologische und zoologisch-pharmakologische Arbeiten.
Biologielaboranten arbeiten in der medizinischen und biologischen Forschung, in der angewandten Medizin, im öffentlichen Gesundheitswesen sowie in Produktions-, Forschungs- und Entwicklungslaboren.
Text & Foto: Susan Naumann