Bundeswehr – Feldwebel
Als Fachmann in die Uniform
(D)eine Perspektive als Feldwebel
Fabian Süß (19) aus Chemnitz absolviert seit 2004 seine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker bei einem regionalen Energieunternehmen und wird nach dem erfolgreichen Abschluss ab Oktober seine Karriere als Feldwebel der Bundeswehr beginnen. „Für mich war klar, dass ich einen elektronischen Beruf erlerne, da ich mich schon immer für Technik interessierte und z. B. an meinen Rechnern schraubte. Doch erst durch meine Wehrdienstberater erfuhr ich, dass sich mir mit diesen Kenntnissen viele berufliche Möglichkeiten in der Bundeswehr eröffnen“, erzählt Fabian. Sein Wehrdienstberater, Oberleutnant Matthes, ergänzt: „Viele Aufgaben bei Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis oder dem Sanitätsdienst erfordern von unseren Feldwebeln (du kannst sie mit Meistern vergleichen) und Unteroffizieren (Gesellen) eine gute zivilberufliche Ausbildung in dem jeweiligen Aufgabengebiet, die in vielen Fällen auch während der Dienstzeit absolviert werden kann. Zuvor müssen die jungen Frauen und Männer jedoch ihre charakterliche, körperliche und geistige Eignung für den Soldaten- und den Ausbildungsberuf in einem Testverfahren unter Beweis stellen.“
Bedeutet das für junge Frauen und Männer, die noch keine 17 Jahre alt sind und somit aufgrund der gesetzlichen Regelungen nicht als Soldat eingestellt werden dürfen, dass sie warten müssen? Fabian erläutert sein Erfolgsmodell: „Ein Jahr Wartezeit wäre für mich echt ärgerlich gewesen. Doch ich bekam meine berufliche Perspektive für 15 Jahre in die Hände, noch ehe ich mit der Schule fertig war. Denn ich erhielt einen Ausbildungsplatz im »Schaumburger Modell«. Das bedeutet, ich werde bei einer renommierten Firma ausgebildet, bevor ich meine Karriere in Uniform beginne. Meine Einstellungszusage für die Bundeswehr erhielt ich bereits mit dem Lehrvertrag und entwickelte somit den Ansporn, gute Ergebnisse zu erreichen. Denn immerhin stellt mich die Bundeswehr mit einem höheren Dienstgrad ein und der besagt, neben besserem Gehalt eben auch frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.“
Wehrdienstberater Matthes erläutert: „Als »Schaumburger Modell« bezeichnen wir die Ausbildungskooperation zwischen den Unternehmen und der Bundeswehr, mit der wir jährlich bis zu 200 zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze schaffen und Perspektiven in der Bundeswehr garantieren. Und da die meisten Zeitsoldaten die Bundeswehr später mit einer höheren beruflichen Qualifikation wieder verlassen, hat dieser Kreislauf für alle Beteiligten nur Vorteile. Besonders toll ist, dass für das Ausbildungsjahr 2008 in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 170 Plätze aus diesem Modell realisiert werden. Wer sich für dieses Karrieremodell interessiert, sollte sich jetzt bei uns bewerben, damit er bereits im Frühjahr 2008 seinen Vertrag und die Übernahmegarantie erhalten kann!“
„Meine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker war sehr umfangreich und thematisch breit gestreut, sodass ich glaube, ein gutes Rüstzeug für meine zukünftigen Aufgaben zu haben. Ich werde in der Bundeswehr Aufgaben als Elektromechaniker für Fernmeldesysteme wahrnehmen und freue mich bereits heute auf die anspruchsvolle Aufgabe. Durch meine Ausbildung bin ich auf Kommunikations- und Informationssysteme geprägt, sodass mich die Fernmeldetruppe am meisten interessierte. Mit meinem Beruf sind aber auch Aufgaben als Luftfahrzeugavionikfeldwebel – also in der Wartung von Luftfahrzeugen – oder sogar im Sanitätsdienst möglich. Ich habe meine Entscheidung nicht bereut und kann diesen Weg nur jedem empfehlen, der sich für den Beruf und den Dienst in Uniform entscheidet“, versichert Fabian.
Text: Gerd Rieger; Fotos: Bundeswehr