Bundeswehr – Frauen
Familienfreundlich und flexibel
Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr
Viele junge Frauen erkannten und nutzen bereits ihre Chance: Sie entschieden sich für eine der vielen interessanten Laufbahnen in der Bundeswehr. In diesem Beitrag werden einige von ihnen vorgestellt.
Die jungen Frauen schätzen sehr, dass die Bundeswehr mit einer familienorientierten Personalpolitik Verantwortung für sie und auch ihre Kinder übernimmt. Gerade in den neuen Bundesländern stellt sich zunehmend auch die Wirtschaft auf die Unterstützung der Soldatinnen und Soldaten durch Schaffung geeigneter Kindertagesstätten sowie Betreuungsmöglichkeiten ein.
Mit ca. 15 Prozent erhöhte sich der Frauenanteil innerhalb der Bundeswehr erfreulich. Eine große Anzahl weiblicher Soldaten machen hier Karriere. So gibt es bereits eine Frau Generalarzt, Jet- und Hubschrauberpilotinnen und sogar Panzerkommandantinnen. Die Mehrzahl der Kameradinnen finden sich in den Bereichen des Sanitätsdienstes (Anteil 50 %!) und den unterstützenden Bereichen (Logistik, Nachrichtentechnik, Personalbetreuung, in Stabsabteilungen und bei der Materialbewirtschaftung).
Frau Hauptfeldwebel Wittkowski ist Mitarbeiterin im Sanitätsdienst und führt hier eine Abteilung mit 8-10 Soldaten hinsichtlich Dienstplanung, Ausbildungsplanung, interner Weiterbildung und in Fragen des Qualitätsmanagements. Sie unterstützt dabei den Arzt bei der Organisationsarbeit im Dienst und rechnet medizinische Leistungen von Soldaten ab. „Ich bin sozusagen die kleine Krankenkasse der Bundeswehr“, so Wittkowski. Sie bekam während ihrer Dienstzeit mittlerweile zwei Kinder und ist mit der Unterstützung durch die Bundeswehr mehr als zufrieden. „Meine Familie ist das beste Beispiel, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktionieren kann. Ich war 2004 und 2007 im Einsatz und erfuhr eine hervorragende Unterstützung durch meine Vorgesetzten und die meines Mannes, der auch Soldat ist.“ Wichtig war dabei auch die Hilfe durch die in der Nähe wohnende Familie.
Ein wichtiges Bindeglied zwischen den Familien zu Hause und den Soldaten und Soldatinnen im Einsatz ist die einzigartige Familienbetreuungsorganisation der Bundeswehr, die in regionalen Familienbetreuungszentren wie in der Leipziger General-Olbricht-Kaserne zu finden ist. Hier arbeitet auch Frau Unteroffizier Pietzsch, die ihre Arbeit wie folgt beschreibt: „Ich finde es gut, wenn man wie in meiner Funktion anderen helfen kann, vor allen Dingen auch bei privaten Problemen. Das Familienbetreuungszentrum ist ein ausgezeichnetes Angebot der Bundeswehr gerade vor und während eines Auslandseinsatzes.“
Die dritte junge Frau ist Oberfeldwebel Goldgrebe. Als Soldatin ist sie für die Verwaltung und Abrechnung von Reisekosten, Verpflegung, Abrechnung sozialer Angelegenheiten und Zahlungsüberwachung der Gehälter und des Wehrsoldes zuständig. Momentan befindet sie sich in der Vorbereitung ihres Mutterschaftsurlaubes, da sie im 8. Monat schwanger ist. Zur Erleichterung der Wahrnehmung von Terminen wie Voruntersuchungen wurde sie aus Fürsorgegründen vom eigentlichen Dienstort bei Berlin nach Leipzig abgerufen, um hier von Seiten der Bundeswehr unterstützt zu werden. Grundsätzlich werden Frauen sofort nach bekannt werden der Schwangerschaft von gefährlichen Tätigkeiten wie Wache, Übungen und Auslandseinsätzen befreit, um das ungeborene Leben zu schützen.
Nach der Einstellung (Einberufung) wird zunächst für alle „neuen“ Soldatinnen und Soldaten die Allgemeine Grundausbildung durchgeführt, während der man das Handwerkszeug des Soldaten lernt: Sport, Schießausbildung, gesetzliche Grundlagen und Geländeausbildung mit dem Ziel der Teambildung sowie Festigung von Fitness und Verantwortungsbewusstsein für sich und andere.
Text: Sandro Freudenberg; Foto: Bundeswehr