Bundeswehr – Luft- und Raumfahrttechnik
Nichts für Abgehobene
Studium der Luft- und Raumfahrttechnik
Wer einen abwechslungsreichen Beruf mit Verantwortung übernehmen und sich im Team entfalten will, für den bietet die Bundswehr eine Vielzahl von Möglichkeiten. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten entscheiden sich immer mehr junge Frauen und Männer für eine Karriere bei der Bundeswehr. Eines muss man jedoch unbedingt mitbringen: den festen Willen, jederzeit sein Bestes zu geben!
Eine Möglichkeit, Offizier zu werden und Führungsverantwortung beim „Bund“ zu übernehmen, stellt die Laufbahn „Offizier im Truppendienst“ dar. Wer sich für diesen Karriereweg entscheidet, muss über die allgemeine Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife verfügen, wenn er auch studieren möchte. Nach einer allgemein-militärischen Ausbildung geht es nach 15 Monaten zum Studium nach München oder Hamburg. Insgesamt werden 18 verschiedene Studiengänge angeboten, die den Abschlüssen an zivilen Universitäten gleichzusetzen sind.
Entscheidet man sich für das Studium der „Luft- und Raumfahrttechnik“, so führt einen der Weg zur Universität der Bundeswehr nach München. Dort bildet man seit 1973 Offiziere und Offiziersanwärter aus. Derzeit sind hier ca. 3.000 Studenten eingetragen. Damit die Studenten sehr gute Abschlüsse erreichen können, schafft der „Bund“ optimale Bedingungen: Campusuniversität, kleine Lerngruppen, sehr gute technische Ausstattung, ein fortlaufendes Gehalt sowie eine weitreichende „Freistellung vom militärischen Alltag“. Die Studenten müssen nun nur noch aus eigenem Antrieb heraus lernen.
Das Studium selbst ist auf Technik ausgelegt und setzt sich aus Grund- und Hauptstudium zusammen. Grundlagen der Ingenieurwissenschaften und des Maschinenwesens mit dem Schwergewicht auf den Fachgebieten höhere Mathematik, technische Mechanik, Thermodynamik und Maschinenelemente schaffen im Grundstudium die Voraussetzungen für die speziellen Fachgebiete des Hauptstudiums wie Thermodynamik, Fluid- und Systemdynamik, Antriebe, Flugzeugbau, Raumfahrttechnik und Leichtbaustrukturen. Die Wahl eines Schwerpunktes ist hierbei keine Spezialisierung im Sinne der Einengung sondern bietet dem Studenten entsprechend seiner Neigung die Möglichkeit, seine Kenntnisse über Fakten und Methoden des gewählten Gebietes zu vertiefen. In Vorbereitung und begleitend zum Studium sind insgesamt 26 Wochen Grund- und Fachpraktika zu leisten, um theoretische Kenntnisse auch in die Praxis umzusetzen. Absolventen verlassen die Universität als Offizier/in und Diplomingenieur/in und werden jetzt in ihre militärische Verwendung bei Heer, Luftwaffe oder Marine eingegliedert. Sie durchlaufen dann die militär-fachliche Ausbildung und übernehmen Verantwortung für das von ihnen geführte Team und/oder die technische Ausrüstung. „LRT-Ingenieure“ werden überwiegend im fliegerischen Dienst, im technischen Dienst sowie in der Instandsetzung eingesetzt. Es gibt dazu – je nach Eignung des Einzelnen – auch eine Vielzahl von Alternativen in „seiner“ Teilstreitkraft.
Beim „Bund“ besteht darüber hinaus ein spezieller Bedarf an Soldatinnen und Soldaten im fliegerischen Dienst in allen Teilstreitkräften. Eine Ausbildung zum Pilot, ob mit oder ohne Studium, ist fordernd und vielseitig. Der Traum vom Fliegen kann also für den wahr werden, der die fliegerische Eignung besitzt und sich für mindestens 15 Jahre Dienstzeit verpflichtet.
Text: Gerd Rieger/Daniel Große; Foto: Bundeswehr