Bundeswehr – Sanitätsoffizier
Arzt in Uniform
Sanitätsdienst bei der Bundeswehr
Als Sanitätssoldat nimmst du die verantwortungsvolle Aufgabe wahr, die medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten zu gewährleisten, ihre Gesundheit – auch bei Einsätzen im Ausland – zu schützen und im Falle einer Erkrankung, eines Unfalls oder einer Verwundung dem fachlichen Standard in Deutschland entsprechend wiederherzustellen. Egal ob als Sanitätsoffizier, -unteroffizier oder -soldat: Der Beruf stellt jeden vor große Herausforderungen und bietet gleichzeitig interessante berufliche Perspektiven.
Oberstabsarzt Dr. Mike Einenkel (34) hat sich für diesen Beruf entschieden: „Ich wollte schon seit meiner Kindheit Mediziner werden. Meine Entscheidung, diesen Wunsch in der Bundeswehr zu verwirklichen, haben viele Faktoren beeinflusst: Ich habe ein umfangreiches Aufgabengebiet, das neben der Hilfe für meine Patienten auch die persönliche Weiterbildung und die Leitung meines Teams umfasst.“
Als Sanitätsoffiziersanwärter absolviert ihr ein Regelstudium in den Bereichen Human-, Zahn- und Tiermedizin, Pharmazie oder Lebensmittelchemie. Danach werdet ihr fachspezifisch im Sanitätsdienst der Bundeswehr eingesetzt. Doch wie sieht der komplette Weg bis zum Sanitätsoffizier aus? Begleiten wir unseren Oberstabsarzt Dr. Einenkel auf seinem bisherigen Werdegang: „Der erste Schritt für einen Sanitätssoldaten ist, wie für alle Soldaten, die ,Allgemeine Grundausbildung’. In drei Monaten in München absolvierte ich die militärische Grundlagenausbildung und die Sanitätsgrundausbildung. Danach studierte ich in Mainz Humanmedizin. Im Anschluss daran wurde ich in einem 12-Wochen-Lehrgang intensiv auf die Aufgabe als Arzt und Soldat vorbereitet, bevor ich im Bundeswehrkrankenhaus in Leipzig und im Standortsanitätszentrum Leipzig als Arzt tätig war. Zur Zeit bin ich mit Führungs- und Organisationsaufgaben in Weißenfels betraut.“
Als Angehöriger des Sanitätsdienstes der Bundeswehr leistet man seinen Beitrag dort, wo es die Gesundheit der Soldaten zu schützen und erhalten gilt. Neben dem Wunsch des Einzelnen entscheidet vor allem der Bedarf über den Einsatzort. Der kann überall in Deutschland aber auch im Ausland liegen. Dr. Einenkel kann dies nur bestätigen: „Bislang war ich bei Einsätzen in Mazedonien und in Bosnien tätig. Diese Einsätze sind besondere Erfahrungen, die mich persönlich geprägt haben. Neben der verantwortungsvollen Aufgabe, meinen Patienten, den Soldaten, zu helfen, erlebte ich das Elend und die Not der einheimischen Bevölkerung. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, aber wenn du siehst, wie deine Hilfe und dein Engagement den Menschen dienen und wie sehr die Präsenz der Bundeswehr in den Krisengebieten auch ein Stück Normalität zurückbringen kann – dann erfahre ich jeden Tag aufs Neue: Ich habe mich für einen der schönsten und anspruchvollsten Berufe entschieden!“
Für all diejenigen, die auch ohne Studium an einer Karriere im Sanitätsdienst der Bundeswehr interessiert sind, bietet die Laufbahn als Feldwebel im Sanitätsdienst vielfältige Chancen auf einem Niveau, das der Meisterausbildung entspricht. Bewerber, die noch nicht über einen für die vorgesehene Aufgabe erforderlichen Berufsabschluss verfügen, werden im Rahmen der zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung entsprechend qualifiziert.
Text: Gerd Rieger; Foto: Bundeswehr