Bundeswehr – Soldat auf Zeit
Zur Karriere, marsch, marsch!
Als Soldat auf Zeit mit einem schlagkräftigen Team Verantwortung übernehmen
Jedes Jahr bietet die Bundeswehr mehr als 20.000 Arbeitsplätze in einem einmaligen Beruf – dem des Soldaten auf Zeit – an. Diese sind jedoch so vielfältig, dass man am Besten für eine persönliche Information beim Wehrdienstberater einen Termin abspricht, um auch an begehrte Dienstposten, beispielsweise den als „Sportsoldatin“ wie Kati Wilhelm zu kommen.
Schon in der Schule habe ich mich, Sandro Freudenberg, sehr für Technik interessiert, gerne Sport getrieben und wollte immer einen interessanten, vielseitigen Beruf ergreifen. Ich habe meine Hobbys zum Beruf gemacht – als Soldat auf Zeit in der Offizierlaufbahn der Bundeswehr. Heute bin ich Wehrdienstberater und informiere mit meinen mir unterstellten Soldaten aus 10 Büros in Sachsen und Thüringen über den Grundwehrdienst und die Laufbahnmöglichkeiten der Bundeswehr. Dies geht nur dann, wenn man von diesem Beruf überzeugt ist: Es ist eine Herausforderung, schon in jungen Jahren viel Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Man wird aber über ein hervorragendes Ausbildungskonzept stufenweise an die Aufgaben im jeweiligen Arbeitsbereich herangeführt. Für junge Leute ist es ungemein wichtig, einen Beruf zu ergreifen, der sie interessiert und fordert. Gerade als Soldat ist dies in besonderem Maß möglich. Vier Laufbahnen gibt es: die Mannschaftslaufbahn, also die der spezialisierten Fachkräfte (4 Jahre); den Unteroffizier vergleichbar dem Gesellen in der Wirtschaft bis zu 8 Jahren; dem Feldwebel als „Meister“ bis zu 12 Jahren. Als Spitzenlaufbahn bieten wir die des Offiziers und Managers bei 13 Jahren Dienstzeit an. Hier wird in der Regel ein Studium als Master absolviert.
Jede Laufbahn ist an verschiedene persönliche Voraussetzungen gebunden. Gemeinsam ist allen: die deutsche Staatsbürgerschaft; Mindestalter 17 Jahre (die Musterung ist vorher möglich); körperliche, geistige und charakterliche Eignung für die gewählte Laufbahn; bundesweite Mobilität, abhängig vom geplanten Dienstort; die Bereitschaft, an Auslandseinsätzen teilzunehmen.
Ich selbst war schon mehrfach im Auslandseinsatz im ehemaligen Jugoslawien. Dort erkennt man, wie wichtig es ist, dass man nicht darauf wartet, dass die Probleme anderer Länder erst zu uns kommen, sondern das jeweilige Land vor Ort bei der Schaffung stabiler Strukturen unterstützt wird. Vorrangig werden die Soldaten für die Landesverteidigung ausgebildet, stehen aber auch bei Notlagen und im humanitären Einsatz wie den Hochwasserkatastrophen oder der Eindämmung der Vogelgrippe ihren Mann.
Wir retten, helfen und schützen. So kann man als Soldat diejenigen unterstützen, die sich nicht aus eigener Kraft helfen oder verteidigen können.
Wie wird man eigentlich Soldat? Die Eignung dafür wird durch ein Auswahlverfahren an einem Assessment Center der Bundeswehr, den Zentren für Nachwuchsgewinnung, durchgeführt. Für unseren Bereich ist der Sitz in Berlin. Dort wird man zwei Tage auf Herz und Nieren gecheckt und darf seine Eignung zum Soldaten auf Zeit unter Beweis stellen. Nach erfolgreicher Prüfung werden die mögliche Tätigkeit, der Dienstort und der Beginn der Dienstzeit besprochen. Dieser ist quartalsweise möglich. Als Offizier startet man im Juli bzw. August des jeweiligen Jahres. Nach der sogenannten Einberufung erlernt man zunächst das Grundhandwerk des Soldaten in der Allgemeinen Grundausbildung, die für Frauen und Männer gleichermaßen durchgeführt wird. Ich war selbst mehrere Jahre als Ausbilder in diesem Bereich tätig. Es ist beeindruckend, wenn man sieht, wie in kurzer Zeit aus vielen Individuen ein starkes Team wird, das jeden Auftrag bewältigen kann. Jetzt liegt es an dir, dich für diesen interessanten Beruf zu entscheiden.
Viel Erfolg bei der Berufswahl.
Text: Sandro Freudenberg; Fotos: Bundeswehr