Diätassistent (m/w/d)
Bindeglied zwischen Arzt & Patient
Diätassistenten verhelfen Kranken zu mehr Lebensqualität
Manja und Linda stecken zwar noch in der Ausbildung zur Diätassistentin, doch sie scheinen in ihrem Traumjob angekommen zu sein.
Wir treffen die beiden jungen Frauen in der Lehrküche, wo für sie das dritte und letzte Lehrjahr beginnt. Hier berichten sie, wie vielfältig und anspruchsvoll ihr Beruf ist.
Diätassistenten sind Fachleute für die Ernährung und Verpflegung von Personen, die beispielsweise aufgrund von Krankheit eine bestimmte Diät einhalten müssen. Die Tätigkeit kombiniert Gesundheits- und hauswirtschaftliche Aspekte, sodass die Schüler auch anatomische und biochemische Kenntnisse erlangen müssen”, beschreibt Corina Hoene, Lehrerin für Koch- und Küchentechnik, Lebensmittelkunde und Ernährungslehre, das Berufsbild.
Diätassistenten setzen als Ernährungstherapeut ärztliche Diätverordnungen in die Praxis um, erstellen Speise- und Diätpläne, bereiten Schonkost zu, beraten in Ernährungsfragen, halten Vorträge und leiten Gruppengespräche zu Diätfragen, besprechen Diäten mit Medizinern und Pflegekräften, nehmen an Visiten teil, berechnen den Lebensmittelbedarf und bestellen Nahrungsmittel. Mit den beratenden und therapeutischen Aufgaben hebt sich der Diätassistent vom Diätkoch ab.
„In der Diätassistenz-Ausbildung lernen wir, diätetische Lebensmittel auf die jeweiligen Krankheitsbilder abgestimmt zusammenzustellen und zuzubereiten”, erklärt uns Manja. „Der Beruf ist eigentlich kein Assistenzberuf, denn wir legen ganz praktisch selbst Hand an und erledigen die gleichen Arbeiten, die auch ein Koch ausführt.” Und Linda fügt hinzu, dass „sie neben der Liebe zum Kochen ihr Interesse an den vielseitigen medizinischen Ausbildungsinhalten weiterentwickelt hat.”
Beide Mädchen haben bereits eine Ausbildung hinter sich: Während die 22-jährige Manja zuvor Groß- und Außenhandelskauffrau lernte, wollte Linda nach ihrem berufsvorbereitenden Jahr an einem Krankenhaus Krankenschwester werden. Sie absolvierte eine zweijährige Ausbildung zur Sozialassistentin und arbeitete ein Jahr lang in einem Kindergarten. Dort kam die 24-Jährige erstmals mit der Ernährungsweise kleiner Kinder in Berührung. „Viele Kinder vermissten Obst oder ein gesundes Frühstücksbrot mit Salat. Wurde es ihnen angeboten, griffen sie gern zu. So kam es, dass ich mich für Ernährungsberufe interessierte und Diätassistentin werden wollte.”
Für Manja, die ehemalige Leistungssportlerin, spielten körperliche Fitness und richtige Ernährung schon immer eine wichtige Rolle. Zum Beruf fand sie über einen Laufbahnberater vom Berliner Olympiastützpunkt.
„Mit dieser Ausbildung werden unsere Ernährungsfachkräfte befähigt, die Berufsurkunde des Diätassistenten zu tragen. Dann werden sie hauptsächlich in Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen tätig, in denen Patienten – vom Kind bis zum Senioren – beispielsweise mit Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen über eine individuelle Ernährung unterstützt, therapeutisch versorgt, aber auch auf ihren Aufenthalt zu Hause vorbereitet werden”, erläutert Corina Hoene. Alle Ausbildungsinhalte basieren auf dem Schwerpunktfach, der Diätetik. Daneben geht es um Diät- und Ernährungsberatung, Spezielle Krankheitslehre, Ernährungsmedizin, Biochemie der Ernährung, Lebensmittelkunde und -konservierung sowie die Organisation eines Küchenbetriebes.
Text & Foto: Susan Naumann