Eisenbahner (m/w/d) im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport
Mit Sicherheit viel unterwegs
Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport
„Wenn ich groß bin, möchte ich Lokführer werden.“ Eine typische Antwort, fragt man Jungs nach ihrem späteren Wunschberuf. Vielleicht kommt dir das ja bekannt vor? Der 18-jährige Julian Bahn ist auf dem besten Weg, sich diesen Kindheitstraum zu erfüllen. Bei der DB Cargo AG absolviert er die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer. Aktuell befindet sich Julian im 3. Lehrjahr. Wie stolz er schon jetzt auf seinen Beruf ist, merkt man ihm deutlich an. Immerhin hat er sich bereits als Kind intensiv mit der Eisenbahn beschäftigt. Seine Berufswahl ist also die logische Konsequenz.
Der Beruf des Eisenbahners im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport ermöglicht – je nach Wahl des Geschäftsfeldes – die Arbeit im Personen- oder im Schienengüterverkehr. Als Streckenlokführer im Personenverkehr steht vor allem das Fahren des Zuges von A nach B im Vordergrund. Besonders nah an und mit den Zügen wird hingegen im Schienengüterverkehr gearbeitet. Hier sind die Aufgabenbereiche besonders vielfältig. Genau deshalb hat sich Julian Bahn für die Stelle als Lokrangierführer entschieden. Dieser fährt die Züge nicht nur. Er stellt, gemeinsam mit dem Rangierpersonal, seinen Zug zusammen, bereitet Fahrten vor und führt die Kundenbedienung durch. Das bedeutet, dass er die Güter vom Kunden entgegennimmt und auch wieder abliefert. Für den 18-Jährigen ist diese Abwechslung ein großer Pluspunkt: „Wir sind meistens an der frischen Luft unterwegs. Zudem kommen wir durch den Gütertransport auch in kurzer Zeit viel in Deutschland herum. Ein Bürojob käme für mich nicht infrage.“
Um die Ausbildung zu beginnen, ist die Teilnahme an sogenannten Bewerbertagen möglich. Hier können sich Jungen und Mädchen für einen Ausbildungsplatz qualifizieren und lernen das Unternehmen besser kennen. Der Beruf des Eisenbahners im Betriebsdienst ist sehr sicherheitsorientiert. Deshalb sind zusätzlich eine Reihe gesundheitlicher und psychologischer Tests notwendig. Dazu zählen etwa ein Koordinationstest, Hör- und Sehtest sowie ein Gesundheits-Check. Zwei der wichtigsten Voraussetzungen für den Beruf des Lokführers sind Sorgfalt und Sicherheitsdenken. „Jeden Tag arbeitet man mit Zügen und Wagen, die oft über 1.000 Tonnen schwer sind. Sicherheit ist deshalb das A und O. Schon ein kleiner Fehler kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit oder die betrieblichen Abläufe haben“, so Julian.
Überhaupt gehören Struktur und Organisation zum Arbeitsalltag der Eisenbahner im Betriebsdienst. Es gibt viele Vorschriften, die es zu beachten gilt. „Eine gewisse Lernbereitschaft muss da schon vorhanden sein“, meint Julian. Auch körperlich verlangt der Beruf einiges ab. Allein die Kupplung, mit der die Wagen manuell zusammengefügt werden, wiegt etwa 30 kg. Geistige und körperliche Fitness sind daher wichtig. Im 3. Lehrjahr hat Julian bereits hautnah mit den Zügen zu tun. Zu seinen Aufgaben als künftiger Lokrangierführer auf der Diesellok gehören das Aufrüsten des Triebfahrzeugs und damit das Fahrbereitmachen, das Rangieren, den Funk anmelden, Fahrplandaten eingeben, Bremsproben durchführen – und natürlich auch das Fahren der Züge. Dies ist Azubis ab dem 2. Lehrjahr unter Aufsicht der Ausbilder erlaubt. Ab dem 3. Lehrjahr geht’s dann ab auf die Strecke.
Die Ausbildung bei der Deutschen Bahn besteht aus drei Bausteinen: Erstens die Berufsschule, die das allgemeine Wissen zum Eisenbahner im Betriebsdienst vermittelt. Zweitens das DB-Training, bei dem betriebsinterne Seminare abgehalten werden. Und drittens Betriebsdienstseminare, die eigens zu den Abläufen von DB Cargo angeboten werden. Hier erfahren die Azubis unter anderem alles zu den unterschiedlichen Zugbaureihen, lernen die Signalsysteme kennen oder führen Bremsproben durch.
Dank der Übernahmegarantie ist Julian eine Zukunft bei der Deutschen Bahn gewiss. Wenn er ausgelernt hat, möchte er selbst Ausbilder werden. Warum? „Ich möchte gern die Azubis mit auf die Lok nehmen und sie für den Beruf des Lokrangierführers begeistern.“ Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Meister im Bahnbetrieb zu absolvieren. Für welchen Weg sich Julian letztlich auch entscheidet, eines möchte er auch in Zukunft unbedingt tun: Züge fahren. Bei DB Cargo hat er seinen persönlichen Traumjob gefunden.
Text & Fotos: Claudia Morgenstern