Fachangestellter für Bäderbetriebe (m/w/d)
Viel mehr als ein Bademeister
Zum Fachangestellten für Bäderbetriebe ist eine umfangreiche Ausbildung notwendig.
Ein breites und spannendes Aufgabenfeld lockt später im Berufsleben.
Die Sonne brezelt. Lediglich ein laues Lüftchen geht. Das kühle Nass im Becken spielt mit Lichteffekten. Vor allem aber lockt es zum erfrischenden Sprung. Doch keine Chance für Josefine (Bild rechts). Sie muss draußen bleiben und die gesamte Szenerie aufmerksam im Auge behalten. Schon wieder rutscht jemand zu übermütig die 86 Meter lange Röhre herunter – dafür kassiert er von der jungen Frau eine deutliche Ansage.
Josefine ist Fachangestellte für Bäderbetriebe. Um ihren Arbeitsplatz – egal ob im Freibad oder der Schwimmhalle – beneiden sie sicher viele. Doch was die 26-Jährige leistet, ist nicht nur einfach am Becken stehen und Besuchern die Verhaltensregeln erklären. Wobei es in ihrem Beruf mit zu den wichtigsten Eigenschaften zählt, „mit Menschen zu können“. Schnelles Eingreifen und angemessenes Reagieren bei Fehlverhalten zählen genauso dazu wie tröstende Worte bei kleineren Gästen. Das Stauseebad Cossebaude, in dem Josefine im Sommer arbeitet, ist auf die Schwimmfläche bezogen das größte Freibad Dresdens. Denn neben dem Nichtschwimmer- und dem Planschbecken sowie dem großen Rutschen-Turm zählt auch der benachbarte See zum Einsatzort. Vom Wachturm aus muss das Geschehen im Wasser immer im Auge behalten werden.
Auch dafür ist Josefine gut gerüstet. In ihrer dreijährigen Ausbildung bei der Dresdner Bäder GmbH hat sie nicht nur gelernt, wie man den Badebetrieb beaufsichtigt und kontrolliert. Sie kann inzwischen Schwimmunterricht geben und die Betriebsfunktionen in den Freibädern und Schwimmhallen überwachen. Dazu zählt in jedem Fall eine gute Wasserqualität. Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten gehören ebenso zu den Aufgaben.
Bei ihr und ihren Kollegen in den neun Freibädern und sieben Schwimmhallen der Stadt einfach von einem „Bademeister“ zu sprechen, greift viel zu kurz. „Den typischen Bademeister gibt es heute nicht mehr“, stellt deshalb Josefine klar. Sicher nehme die Beckenaufsicht, besonders im Sommer an heißen Tagen, wenn viele Gäste eine Abkühlung suchen, einen Großteil der täglichen Arbeitszeit in Anspruch. Dennoch muss genügend Zeit bleiben, sich beispielsweise auch um die Grünflächen auf der Anlage zu kümmern. Dies geschehe vor allem in den besucherschwachen Stunden.
Dann passt es auch mal, mit einem Stammgast zu schwatzen. Freundlichkeit ist eines der obersten Gebote als Fachangestellter für Bäderbetriebe. Der Beruf wird immer beliebter. Bei der Dresdner Bäder GmbH lernen derzeit neun Azubis in den drei Lehrjahren. Neben einem Arbeitgeber, der als anerkannter Betrieb einen hohen Ausbildungsstandard in attraktiven Freibädern und Schwimmhallen garantiert, locken die Bewerber die Weiterbildungsmöglichkeiten und längerfristigen Perspektiven. Qualifikationen zum Aquatrainer, zum Meister für Bäderbetriebe oder zum Ausbilder sind möglich. Ein späterer Einsatz als Kurs- oder gar als Badleiter sind denkbar. Dafür lohnt es sich, die Lehre möglichst gut abzuschließen. Die Dresdner Bäder GmbH unterstützt die Azubis umfangreich bei der Vorbereitung und übernimmt sie nach bestandener Prüfung in ein Arbeitsverhältnis.
Wer sich für den Job interessiert, sollte vielseitig aufgestellt sein. Sportlichkeit und eine gewisse Affinität zum Wasser und Schwimmen sind genauso Voraussetzungen wie gute schulische Leistungen in Physik, Mathe, Deutsch sowie Chemie. Ein gewisses handwerkliches Geschick sollte ebenfalls vorhanden sein. Und ganz wichtig: der richtige Umgang mit Menschen, egal wie jung oder alt.
All dies hat Josefine erfolgreich gemeistert. Sie hat sichtlich Spaß an ihrem Job. Höhepunkte, wie das jährliche Badfest im Stauseebad Cossebaude mit zünftiger Neptuntaufe, organisiert sie mit viel Hingabe. Leuchtende Kinderaugen danken es ihr, wenn der Meeresgott seine Gabel schwingt und sie als grünhaarige Nixe mitfeiert. Selbst wenn mal ein Notfall eintreten sollte, ist die Dresdnerin gut gerüstet. „Dann leisten wir Erste Hilfe“, erklärt sie. „Dafür haben wir einmal im Jahr einen Lehrgang und einen Schwimmtest.“
Mit ihren Kollegen bildet Josefine ein gut funktionierendes Team. Da spielt es keine Rolle, ob gerade Freibad- oder Hallensaison ist. Das Arbeiten in Schichten, auch am Wochenende, gehört zu ihrem Alltag. Die wichtigen Abläufe funktionieren nur, wenn es Absprachen gibt. Denn eines ist den Cossebauder Angestellten der Dresdner Bäder GmbH wichtig: zufriedene Gäste. Kein Problem für Josefine, so kann auch sie sich am Ende des Tages entspannt zurücklehnen – oder doch noch in das kühle Nass springen.
Text: Lars Kühl / Fotos: Dresdner Bäder GmbH