Textilreiniger (m/w/d)
Nimmt Flecken den Schrecken
Textilreiniger/innen punkten mit Spezialwissen rund um Wasch- und Reinigungsverfahren
„Textilreinigung ist mehr als Wäsche waschen”, so Mirko Hickmann. Seit mehreren Jahren arbeitet der 28-Jährige als Textilreiniger bei einem bekannten Dresdner Textilreinigungsunternehmen und sorgt für die fachgerechte Reinigung und Pflege von kleinteiligen Textilien aus Privathaushalten sowie aus Gesundheitseinrichtungen, kleineren Hotels und Altenheimen.
Zu seinem Arbeitsspektrum gehören die Behandlung, Pflege und Veredlung von Textilien und Bekleidung, insbesondere durch Reinigen, Waschen, Detachieren, Finishen und Ausrüsten.Detachieren? Ein wohlklingendes Wort, das aus dem Französischen stammt und so viel bedeutet wie Nachbehandlung von Flecken. Und Finishen? Damit ist die Endbehandlung eines Kleidungsstückes gemeint.
Textilreiniger bearbeiten Kundenaufträge selbständig, berichtet Mirko. Bereits bei der Warenannahme wählen sie das richtige Wasch- oder Reinigungsverfahren aus. Sie arbeiten an modernen Waschmaschinen oder Taktwaschanlagen, an computergesteuerten Chemischreinigungsmaschinen sowie am Detachiertisch und bringen an Finishgeräten die Kleidungsstücke in Form. Damit jeder Kunde auch wirklich seine Ware wieder zurückerhält, kommt ein modernes Scannersystem zum Einsatz, mit dessen elektronischer Hilfe jedes noch so kleine Taschentuch anhand eines Barcodes seinem Besitzer zugewiesen werden kann.
„Dreh- und Angelpunkt unserer Arbeit sind die Waschmaschinen. Damit sie rund um die Uhr störungsfrei laufen, muss ein Textilreiniger in der Lage sein, deren Technik zu verstehen. Zudem muss er die einzelnen Waschprogramme in ihrem Ablauf detailliert kennen”, erläutert Mirko. Im Havariefall sei es wichtig, zu wissen, an welchem Punkt das Programm geendet hat, was wann in die Waschtrommel eingespült wurde, wie der Stand der Dosieranlage oder wie hoch die gegenwärtige Temperatur in der Trommel ist. Von all diesen Faktoren sind die Qualität der Reinigungsleistung und die Kundenzufriedenheit abhängig.
Um je nach Materialbeschaffenheit die optimale Reinigungsprozedur vornehmen zu können, werden angehende Facharbeiter für Textilreinigung umfassend in Faserkunde geschult. Auf den chemischen Reaktionen bestimmter Faserzusammensetzungen mit Wasch- und Reinigungsmitteln liegt dabei besonderes Augenmerk. Aus physikalischer Sicht werden Kräftewirkungen im Waschprozess analysiert und die energetischen Einflüsse auf das Waschgut ausgewertet.
„Während in der Vergangenheit die Wäscherei und chemische Reinigung separaten Berufsbildern zugeordnet waren, ist beides heute im Berufsbild des Textilreinigers vereint”, erklärt Mirko. Damit ist der Anspruch an das chemisch-biologisch und physikalische Wissen deutlich gestiegen. Wer sich also für den Beruf des Textilreinigers interessiert, sollte Grundkenntnisse über chemische Substanzen und Vorgänge mitbringen und sich für maschinelle Abläufe begeistern.
Einsatzgebiete von Textilreinigern sind die klassischen Reinigungs- und Wäschereibetriebe, aber auch Forschungseinrichtungen der chemischen Industrie, Gesundheitseinrichtungen und Hotels. Des Weiteren können sie in Betrieben der Textilveredlung im Bereich Textilreinigung oder -färbung beschäftigt sein.
„Stillstand gibt es nicht!” bringt es Mirko auf den Punkt. Zielstrebig wird er sich weiter in seinem gewählten Beruf engagieren und in nächster Zeit den Meistertitel in Angriff nehmen.
Text & Foto: Susan Naumann