Fachkraft für Agrarservice (m/w/d)
Technik erleben
Fachkraft für Agrarservice – der neue attraktive Ausbildungsberuf der Landwirtschaft
„Technik erleben. Die großen, modernen Maschinen führen und warten. Den Boden damit bearbeiten, die Pflanzen gedeihen sehen“, das hat es den beiden Jungs, Robert Dörfelt und Manuel Euringer, an ihrer Ausbildung besonders angetan. Stolz präsentieren sie eine sogenannte Selbstfahrspritze für die Hofdüngerverteilung. Kompetent geben sie Auskunft: „Die Spurweite bei diesem Spritzenfahrzeug ist beidseitig in 50-mm-Schritten hydraulisch verstellbar. Die beiden Spritzgestänge decken eine Einsatzbreite von bis zu 36 Metern ab. Das Kernstück der Spritze bildet eine leistungsstarke, hydraulisch getriebene Zentrifugalpumpe. Die Spritzmenge lässt sich variabel einstellen. Alle diese Parameter gewährleisten eine optimale Anpassung an die jeweiligen Bedingungen auf dem Feld. 174 PS verstecken sich unter der Motorhaube. Jetzt im Winter wird das Fahrzeug gewartet und für den nächsten Einsatz fit gemacht. Es ist cool, diese Maschine beherrschen zu können.“
„Ich wollte von Anfang an in die Landwirtschaft. Da mich die Arbeit mit Tieren nicht so interessiert, Technik aber umso mehr, sprach mich die neu angebotene Ausbildung Fachkraft Agrarservice sofort an“, erklärt Robert. Bei Manuel war es ähnlich. Sein Opa besitzt einen Landwirtschaftsbetrieb. Was lag näher, als in Großvaters Fußstapfen zu treten. Beide sind Auszubildende im 2. Lehrjahr in der Ländliche Dienstleistungs- und Handelsgesellschaft mbH in Brand-Erbisdorf, Ortsteil Langenau. „Der neue Ausbildungsberuf Fachkraft für Agrarservice ist eine Mischung aus den Berufen Kfz-Mechaniker und dem früheren Agrotechniker, also den Bereichen Agrartechnik und Pflanzenproduktion. Zusätzlich kommt die Dienstleistungsorientierung hinzu“, erklärt Andreas Wolf, ihr Ausbildungsleiter. „Wir sind hier in Langenau ein reiner Service- und Dienstleistungsbetrieb. Eigene landwirtschaftliche Flächen besitzen wir nicht. Wir arbeiten nur nach Auftrag. Unsere Mitarbeiter sind bei Wind und Wetter auf den Feldern unserer Kunden, das sind vorrangig Landwirtschaftsbetriebe und Agrargenossenschaften zwischen Dresden und Holzhau, im Einsatz. Das Know how sind die Spezialmaschinen beispielsweise Gülletrucks, Rübenroder, Mähdrescher, Maislegemaschinen.“
Im dem Unternehmen hat das Ausbringen von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie die um-weltgerechte Gülleausbringung den Vorrang. Außerdem werden für Auftraggeber Bodenproben durchgeführt und für deren Äcker Düngungsempfehlungen erstellt. Baumaschinen, Lkw, Landmaschinen und Spezialfahrzeuge der Land- und Forstwirtschaft werden in der eigenen Werkstatt repariert. Manuel und Robert lernen alles von der Pike auf. Die Einsatzmöglichkeiten sind äußerst vielseitig: Pressen von Silageballen, Häckseltransport, Mais legen, pflügen, ackern, ernten, konservieren … Auch der Winterdienst steht auf dem Plan. Die beiden Auszubildenden werden dahingehend qualifiziert, eigenverantwortlich, selbstständig und nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten Arbeitsaufgaben zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren. Besonders in der Saison wird die Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten vorausgesetzt.
Bei der Ausbildung der angehenden Fachkräfte für Agrarservice wird auf Umwelt- und Naturschutzthemen sowie ökologische Zusammenhänge genauso Wert gelegt, wie auf die Vermittlung kommunikativer Fähigkeiten und das kunden- und dienstleistungsorientierte Denken. Die schulische Ausbildung erfolgt im Berufsschulzentrum Wurzen zum größten Teil im Winter.
Der Agrarbereich bietet viele weitere interessante und zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten an.
Text & Fotos: Steffi Mrosek