Fahrzeuglackierer (m/w/d)
Younes verhilft Fahrzeugen zu neuem Glanz
Der Saarbrücker absolviert eine Ausbildung zum Fahrzeuglackierer
Younes Achtioui möchte Fahrzeuglackierer werden. Derzeit ist der junge Mann in der Ausbildung und darf schon nach einem halben Jahr wichtige Arbeiten zum Vor- und Nacharbeiten des Lackierens selbst vornehmen.
„Man muss Autos für diesen Beruf nicht zwingend lieben, doch es ist ein toller Beruf für den, der sie liebt“, sagt Younes Achtioui, seit sechs Monaten in der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer. „Welcher Autoliebhaber ist nicht gern von schönen Fahrzeugen umgeben?“, fragt er schon fast rhetorisch. „Ich selbst mag den Beruf sehr, da ich einem von den Jahren geprägten Fahrzeug zu neuem Glanz verhelfen kann.“ Der 20-Jährige interessiert sich seit jeher für Autos und wusste schon früh, dass es ihn später mal in diese Branche verschlagen würde.
Noch vor seiner Ausbildung machte er ein Praktikum in der Autolackiererei bei Marco Sammler in Saarbrücken, in der schon ein Freund seine Lehre absolvierte. „Ich habe mir ein Bild von dem Beruf machen wollen. Die Zeit im Betrieb hat mich dann vollends davon überzeugt, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, sagt Younes rückblickend.

Im Bild links präsentiert Younes stolz seinen Ausbildungsvertrag, rechts neben ihm sein Chef und Ausbilder Marco Sammler. Im Bild rechts trocknet der Azubi mit einem UV-Strahler den aufgetragenen UV-Füller.
Nun folgen also drei Jahre Ausbildung im Blockplan-System – abwechselnd arbeitet der Saarbrücker für zwei Wochen in seinem Ausbildungsbetrieb, anschließend besucht er eine Woche lang die Berufsschule.
Nach gerade einmal einem halben Jahr bereitet der junge Mann die zu lackierenden Teile schon selbstständig vor. „Eine genaue Vorarbeit ist mindestens genauso wichtig wie das Lackieren selbst, da man genaue Vorgaben und Arbeitsschritte für eine fachgerechte und langfristig haltbare Lackierung einhalten muss.“ Auch mit der Lackanalyse ist er bereits vertraut. „Also dem genauen Ermitteln des Farbtons und dem Anmischen des Lackes am Computer. Ich habe sogar schon einige Autoteile unter Aufsicht selbst lackieren dürfen“, erzählt Younes stolz. „Ich bereite Fahrzeuge außerdem für die Nachbehandlung auf. Beim Finish werden die betroffenen Teile aufpoliert. Danach wasche ich den Wagen und sauge ihn aus.“
Ein typischer Arbeitstag beginnt für Younes 8 Uhr. „Zunächst mache ich mich mit dem Reparaturauftrag des Fahrzeuges vertraut und gehe diesen gründlich mit meinem Ausbilder durch. Je nach Arbeitsaufwand demontiere ich die zu lackierenden Teile und bereite sie oder ggf. auch Neuteile vor. Dann mache ich Mittagspause. Bei der eigentlichen Lackierung begleite ich meinen Ausbilder in die Lackierkabine und schaue ihm genau zu, was mir das Erlernen der Technik, des Farbauftrags und der abschließenden Klarschichtlackierung enorm erleichtert. Feierabend ist 17 Uhr.“

Im Bild links ist Younes mit einem Gesellen in der Lackierkabine beim Lackauftrag zu sehen. Im rechten Bild lackiert Younes unter Aufsicht bereits erste Fahrzeugteile.
Worauf er sich jetzt schon freut? „Ich arbeite darauf hin, irgendwann alle Arbeitsschritte sicher und selbstständig vornehmen zu können. Auch wenn es bis dahin noch etwas dauern wird, ist eine großflächige oder sogar eine Ganzlackierung etwas, worauf ich mich schon jetzt besonders freue“, erzählt der Auszubildende.
Ein gewisses handwerkliches Geschick sei für den Beruf unabdingbar. „Wie in jedem anderen Handwerk auch. Da man mit chemischen Elementen zu tun hat, die teilweise eine gewisse Zeit benötigen, um verarbeitet werden zu können, sollte man Geduld mitbringen. Besondere Kenntnisse sind ansonsten nicht erforderlich, weil man in einem guten Ausbildungsbetrieb alle wichtigen Tätigkeiten von Grund auf beigebracht bekommt.“ Habe man vor, in Richtung „Airbrush“ zu gehen, sei eine gewisse künstlerische Begabung von Vorteil.
Mit der Ausbildung des Fahrzeuglackierers seien die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt vielversprechend. „Sehr gute Leute sind noch immer sehr begehrt. Der Markt ist nicht überschwemmt und macht man gute Arbeit, so denke ich, kann man in diesem Beruf gut und sicher Fuß fassen.“
Text und Fotos: Anja Landmann