Fahrzeugtechniker (m/w/d), FH-Studium
Automatisiert in die Zukunft
Diplomingenieure für Fahrzeugtechnik (FH) entwerfen und designen Fahrzeuge und deren technische Komponenten
Mario Herrera ist Student im 7. Semester an der Hochschule für Technik (HTW) Dresden. Der zukünftige Diplomingenieur für Fahrzeugtechnik (FH) besucht zwar noch fleißig Vorlesungen, tüftelt aber zusätzlich schon mit viel Elan an der Mobilität von morgen.
Elektromobilität und autonomes Fahren gehören zu den Trends in der Automobilbranche. Die Herausforderungen, die an die zukünftigen Ingenieure gestellt werden, sind enorm vielfältig und absolut spannend. Der spacige Renault Twizy beispielsweise, der im Mechatronik-Labor im hochmodern ausgestatteten K-Gebäude der Hochschule steht, wird während der Laufzeit des Projektes „Selfdriving Twizy“ von Mario und seinen Teamkollegen hard- und softwaremäßig so umgebaut, dass er verschiedene Funktionen des automatisierten Fahrens realisieren kann. Eine dieser Funktionen ist das sogenannte Platooning, eine weitere das Valet-Parking, also das automatisierte Parken. Bei beiden Verfahren verbauen die Entwickler innovativste technologische Komponenten. Die Fahrzeuge interagieren via W-LAN sowohl untereinander als auch mit der Infrastruktur. Beim Platooning wird ein Fahrzeugkonvoi mithilfe eines ausgeklügelten Steuerungssystems durch ein Führungsfahrzeug so geleitet, dass die Autos in minimalem, aber konstantem Abstand zueinander fahren können, ohne die Verkehrssicherheit zu beeinträchtigen (s. Schema unten). „Es geht darum, intelligente Fahrerassistenzsysteme zu entwickeln, die unseren Twizy bzw. die Fahrzeuge im Konvoi veranlassen, autark zu verzögern, zu beschleunigen, zu lenken und zu bremsen“, erklärt Mario und ergänzt: „Die damit erreichte Minimierung der Staugefahr und die höhere Auslastung der Straßen schonen die Umwelt und verringern den Kraftstoffverbrauch.“ Beim Rundgang durch die Labore und an den Versuchsständen vorbei, wird der 27-Jährige nicht müde darauf hinzuweisen, dass es eine Fülle an hochinteressanten, komplexen und auch fächerübergreifenden ingenieurtechnischen Aufgabenstellungen gibt, die es in Teamarbeit, mit dem an der Hochschule angeeigneten Know-how und viel Enthusiasmus, zu meistern gilt. Und genau dieses reizvolle, breit aufgestellte Aufgabenspektrum im Fahrzeugbau sei es, das ihn an seinem Studienfach und späteren Beruf so begeistert. Allerdings stellt es ihn auch bei der Frage nach seinen beruflichen Plänen vor ein Luxusproblem: „Die Menge an Ideen und Optionen ist so groß!“ Sicher ist er sich aber, dass er mit einem Ingenieurtitel in der Tasche überall Arbeit findet. Zurzeit entwickelt er hier im Labor als Studentische Hilfskraft gemeinsam mit anderen Studenten vorwiegend Projekte im Bereich Kfz-Mechatronik. „Ich bin sehr froh, dass ich durch diesen Nebenjob die Chance habe, nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch jede Menge zusätzliche Praxiserfahrungen zu sammeln, in verschiedene spannende Arbeitsfelder hineinzuschnuppern und dadurch natürlich auch die Weichen für meine Zukunft zu stellen“, betont Mario und fügt an: „Ich kann nur jedem Studenten nahelegen, sich über offene Stellen zu informieren und zuzugreifen.“ Am meisten interessiert sich Mario für die Programmierung und Inbetriebnahme von Fahrzeugsteuergeräten sowie die Entwicklung von neuen Geräten. Als Fahrzeugtechnikingenieur kann er nach dem Studium beispielsweise in verantwortlicher Position in Konstruktions-, Entwicklungs- oder Erprobungsabteilungen in Maschinenbauunternehmen oder der Fahrzeugindustrie tätig werden.
Text & Fotos: Steffi Mrosek