Forstwirt (m/w/d)
Aus dem rechten Holz geschnitzt
Forstwirte (m/w/d) sind für die Holzernte und Pflege des Waldes zuständig
Gute Noten in Bio und Mathe, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Teamfähigkeit und einen positiven Bezug zu Natur und Jagd. So ungefähr stellt sich Ausbilder André Salm seinen Wunschazubi vor. „Ein Forstwirt muss nicht stark sein wie ein Baum“, so Salm. Doch man sollte in sehr guter Verfassung sein, denn „die körperliche Belastung in diesem Beruf ist hoch“. André Salm ist Ausbildungsbeauftragter des Staatsbetriebes Sachsenforst und Berater für die Ausbildungsbetriebe im Bereich Dresden/Ostsachsen. Viele Bewerber haben sich in diesem Jahr auf die 5 Ausbildungsstellen des Forstbezirkes Dresden beworben. Als ausgebildete Forstwirte haben sie gute Chancen, später in einem abwechslungsreichen Beruf tätig zu sein. Die Nachfrage bei privaten und staatlichen Forstbetrieben nach Forstwirten ist hoch und auch der Staatsbetrieb Sachsenforst beabsichtigt, in den nächsten Jahren einige der besten Absolventen zu übernehmen.
Tobias Dirks ist einer der Azubis von Andrè Salm. Bereits sein Großvater war Langholzfahrer und auch sein Vater arbeitet im Forst. Tobias wusste, worauf er sich einlässt. Gerade hat er erfolgreich seine Naturschutzprüfung abgelegt. Gemeinsam mit Philipp Howe fertigte er eine Belegarbeit zum Thema „Bienen im Wald“ an. Auch Philipp wollte immer einen Beruf mit Naturbezug. Als Forstwirt übernimmt er viele Tätigkeiten zum Naturschutz, zur Landschaftspflege und dem Erhalt der Erholungsfunktionen des Waldes. Schließlich ist er dafür verantwortlich, den Wald so zu pflegen, dass später wertvolles Holz gefällt und verarbeitet werden kann.
„Im ersten Lehrjahr geht es zunächst um die handwerklichen Grundtätigkeiten“, erklärt Ausbilder Salm. „Und nach drei Monaten kommt die Motorsäge.“ Zumindest für jene, die zu diesem Zeitpunkt bereits 16 Jahre alt sind. Das ist das Mindestalter für eine Schulung an diesen Werkzeugen. Die Forstwirtlehrlinge lernen aber auch, was zu tun ist bei der Pflanzung und dem Schutz von Bäumen, wie Zäune gebaut werden und worauf es bei der Wegesicherung ankommt. Vor allem wird natürlich die Holzernte erlernt. Die ist es auch, die großes Gerät erfordert – wie den Harvester (Holzvollerntemaschine) oder Rückemaschinen. Schutzkleidung, wie Helm, Schnittschutzhosen und Spezialschuhe, ist dabei besonders wichtig und wird den Lehrlingen beim Staatsbetrieb Sachsenforst gestellt. Ist die Witterung besonders schlecht und lässt aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen keine Arbeit im Freien zu, werden Tische, Bänke und Hütten für den Wald als Erholungsgebiet gebaut. Zunehmend müssen Forstwirte auch mit der EDV vertraut sein, da z.B. die Spezialmaschinen mit Bordcomputern ausgestattet sind und mobile Datenerfassungsgeräte zu den täglichen Arbeitsgeräten gehören.
Wie alle Forstwirt-Azubis in Sachsen haben Tobias und Philipp in den letzten drei Jahren die Berufsschule und überbetriebliche Ausbildungsstätte in Morgenröthe-Rautenkranz des Staatsbetriebes Sachsenforst besucht, welche die einzige in Sachsen ist und von allen Forstwirtazubis des Freistaates besucht wird. Dafür bietet sie sämtliche Pflicht-, Wahl- und Speziallehrgänge und Möglichkeiten der Weiterqualifizierung an.
Zukunftspläne haben auch die frisch geprüften Forstwirte Philipp und Tobias. Philipp möchte die Fachhochschule besuchen und ein Studium in Natur- und Umweltschutz absolvieren. Und Tobias wird sich eine Anstellung als Forstwirt suchen. Dabei stehen seine Chancen laut Ausbildungsberater Salm sehr gut: „Arbeit gibt es in der Forstwirtschaft genug.“
Schüler, die den Beruf des Forstwirtes näher kennen lernen möchten, können sich bei einem der 9 sächsischen Lehrforstbezirke um einen Praktikumsplatz bewerben und erste Einblicke in die Tätigkeiten der Waldarbeit erhalten.
Wer sich dann für eine Ausbildung zum Forstwirt oder zur Forstwirtin entscheidet, schickt seine Bewerbung bis Anfang März des Einstellungsjahres ebenfalls an seinen Wunsch-Ausbildungsforstbezirk des Staatsbetriebes Sachsenforst. Die Ausbildung schließt nach 3 Jahren mit der Abschlussprüfung zum Forstwirt/zur Forstwirtin ab.
Text: Christine Sylvester; Fotos: Christine Sylvester und Sachsenforst