Assistent für Hotelmanagement (m/w/d)
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Assistent (m/w/d) für Hotelmanagement
Die ersten Bratkartoffeln gingen daneben. „Sie waren völlig versalzen und schmeckten scheußlich“, erinnert sich Jaqueline Ferreira Meneses. Die 20-Jährige – sie ist in Deutschland geboren, die Eltern stammen aus Portugal – lernt im 2. Jahr an der Berufsfachschule für Wirtschaft der ASB Anerkannte Schulen für berufliche Bildung gGmbH in Chemnitz.
Sie ist extra dafür aus ihrer Heimatstadt Witten in Nordrhein-Westfalen nach Sachsen gekommen, um hier ihre Ausbildung als Assistentin für Hotelmanagement zu absolvieren. „Ich wollte schon immer einen Job, der mit Sprachen und mit Menschen zu tun hat. Ich habe Spaß an Gästen, gehe gern auf die Leute zu“, begründet sie ihre Wahl. Sie informierte sich, suchte im Internet und traf hier auf das Angebot von ASB, das sie besonders ansprach. „An der ASB-Berufsfachschule gibt es drei Sprachen. Außerdem kommen die Dozenten direkt aus der Hotellerie, aus dem Verkehrsgewerbe oder aus dem Tourismusbereich, andere Schulen boten nur reine Pädagogen. Ich wollte aber mehr praktisches Wissen und habe es bisher noch keine Sekunde bereut“. Die selbstbewusste junge Frau – ihre Hobbys sind Bücher, Sport im Fitnessstudio und Sprachen – will nach dem Abschluss Eventmanagerin werden. Auch diesen Weg ebnet ihr der Abschluss im Hotelmanagement. Die meisten ihrer acht Mitschüler wollen lieber in das Hotelfach einsteigen. Aber bis dahin haben sie noch einige Monate an theoretischer Ausbildung sowie ausgedehnte Praktika im In- und Ausland zu bewältigen, insgesamt rund 48 Wochen. Auch Messe-Besuche gehören zur Ausbildung.
Den größten Teil der Theorie nimmt die Betriebswirtschaftslehre ein. Danach folgen die Technologie des Gastgewerbes – das sind alle technischen Details von Einkauf bis hin zur richtigen Warenlagerung – sowie die Fremdsprachenausbildung in den Pflichtfächern Englisch und Französisch. Wahlfach ist Spanisch. Aber auch Rechnungswesen und Datenverarbeitung müssen die künftigen Hotelmanager ebenso wie Unternehmensführung, Kommunikation und Regionalverkehrsgeografie beherrschen. Hinzu kommt Restaurantservice und Speisenzubereitung. „Wir stellen Speisekarten und Menüfolgen zusammen und arbeiten auch richtig in der Küche, mit Kochjacke und allem drumherum, unter Anleitung eines erfahrenen Hotelkochs. Inzwischen gelingen auch die Bratkartoffeln“, erzählt Jaqueline. Ziel ist, dass die künftigen Manager alle Bereiche von der Pike auf kennen lernen, um dann in ihrem künftigen Beruf bei der Führung des Unternehmens alles zu beherrschen.
„Bei den Praktika zeigt es sich, dass die Chemnitzer Schüler alle praktischen Hürden in den Hotels bestens überwinden“, bestätigt Peter Rothenhäusler. Der Hotelbetriebswirt berät verschiedene Unternehmen im Hotel- und Gastgewerbe und ist zugleich Gastreferent an der Berufsfachschule der ASB gGmbH. „Sie bewältigen die Aufgaben mit viel Selbstbewusstsein und Können, sie haben Spaß an der Arbeit mit den Gästen.“ Immerhin haben große Londoner Fünf-Sterne-Hotels die Praktikums-Leistungen der sächsischen „Azubis“ mit „110 bis 120 Prozent“ bewertet. Nicht nur deshalb haben die ersten fünf Absolventen alle auf Anhieb als Hotelmanager einen Job gefunden. Vier von ihnen arbeiten in großen Hotels in London, eine ist in einem Fünf-Sterne-Steigenberger-Hotel in Deutschland im Bereich Veranstaltungsmanagement tätig.
Text & Fotos: Brigitte Pfüller