Industriemechaniker (m/w)
Perfektionisten in Blau
Industriemechaniker bei BMW
Oh ja, da kann man schon ins Schwärmen kommen! 333 PS. Achtzylinder-Triebwerk unter der Haube. In 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 250 km/h Höchstgeschwindigkeit. Sagenhaft elegantes Design und eine tolle Verarbeitung – der BMW 645 Ci – das Traumauto von Andreas Reißig.
Noch fährt er jeden Tag mit seinem Ford Mondeo von Eckardtshausen, seinem Heimatort, zur Arbeit …
Andreas ist seit dem 1. Juli 2004 als Industriemechaniker, Fachrichtung Produktionstechnik bei der BMW Fahrzeugtechnik GmbH in Eisenach beschäftigt. Übrigens, aufgrund seiner guten Leistungen, schloss er seine Lehre, die normalerweise 3 ½ Jahre dauert, ein halbes Jahr eher ab!
Die BMW Fahrzeugtechnik GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der BMW AG, baut aber selbst keine Autos, sondern stellt ausschließlich Großpresswerkzeuge für deren Produktion her. 230 Mitarbeiter, davon 22 Azubis und 7 BA-Studenten sind im Werk beschäftigt. Ausgebildet werden überwiegend Werkzeugmechaniker aber auch Industriemechaniker, Industrieelektroniker, Industriekauffrauen und Fachinformatiker.
Der Beruf des Industriemechanikers wurde zum 1. August 2004 neu geordnet und modernisiert. Die Fachrichtungen Betriebstechnik, Geräte- und Feinwerktechnik, Maschinen- und Systemtechnik und Produktionstechnik wurden zu Gunsten einer einheitlichen Kernqualifizierung gestrichen. Das Steuern, Einrichten, Überwachen, Warten, Reparieren und Herstellen von meist großen Produktionsanlagen und Maschinen gehört zu ihren Aufgaben. Sie bearbeiten passgenau metallische und nichtmetallische Werkstoffe – spanen, fügen, trennen diese oder formen sie um. Die meisten modernen Maschinen sind heute computergesteuert und werden programmtechnisch auf das jeweilige Werkstück und den Arbeitsgang eingerichtet.
Mit Hilfe von technischen Unterlagen werden Fertigungsabläufe geplant und die Computerprogrammierung vorgenommen. Der Beruf für Technik-Freaks, die das Arbeiten im Team schätzen, gute mathematische und physikalische Kenntnisse und die Fähigkeit besitzen, absolut präzise und zuverlässig zu arbeiten. Denn die Karosseriebleche, die später mit Hilfe der Werkzeuge – die Andreas und seine Kollegen bauen – in den Maschinen gepresst werden, müssen millimetergenau passen. Weil im Anschluss Roboter das Verschweißen dieser Bleche übernehmen, wobei es auf mehrere Hundertstel Millimeter ankommt. „Ich bin technisch sehr interessiert – insbesondere an Metallen – und möchte wissen, wie, was und warum funktioniert.
Beim Recherchieren von Berufsbildern fiel mir dann dieser Beruf ins Auge. Das ist genau der richtige Job für mich – Metall und technische Zusammenhänge – passt“, so Andreas auf die Frage zu seinen Beweggründen für exakt diesen Job. Der 22-Jährige arbeitet in einer großen Halle im sogenannten Werkstattbereich. Sein Arbeitsplatz ist die Werkbank. Hier werden kleine Einzelteile geprüft und zusammengesetzt, die später in ein komplettes Werkzeug eingesetzt werden. Er beherrscht und benutzt viele verschiedene, konventionelle als auch hochmoderne computergesteuerte Werkzeuge und Maschinen zur Metallbearbeitung, wie Windeisen, Gewindebohrer, Winkelschleifer, Abziehstein, Bohr-, CNC-Dreh-, und -Fräsmaschine. Zu seinem Team zählen mehrere Kollegen. Sie bearbeiten große und kleine Gussstücke, aus denen dann Presswerkzeuge zum Abpressen von Blechteilen für die Herstellung von z. B. Autokarosserieblechteilen hergestellt werden. Diese Presswerkzeuge sind sehr groß und können mehrere Tonnen wiegen. Produziert werden sie individuell auf Kundenwunsch. Das garantiert täglich neue Herausforderungen an die Perfektionisten in Blau. Genau das Richtige für Andreas, der in seiner Freizeit nicht nur gern Motorrad fährt, sondern auch mit Vergnügen daran „rumbastelt“ – technisches Geschick besitzt er ja, das wissen wir.
Im Herbst beginnt Andreas in Jena ein Studium zum Maschinenbauingenieur. Wir wünschen viel Erfolg!
Text: Steffi Mrosek; Fotos: BMW Group