Informationselektroniker (m/w/d)
Kein Tag ist wie der andere
Christoph Wollmann ist Informationselektroniker mit Zukunftsplänen
Morgens um 7:45 Uhr geht es los: Einsatzbesprechung. Erst dann erfährt Christoph Wollmann, wann er an diesem Tag zu welchem Kunden fahren muss und meist erst vor Ort, was genau zu tun ist. „Dort kann mich alles erwarten, was es an Technik im Büro gibt. Probleme mit Computern oder auch mit dem Telefon“, erklärt der 23-Jährige. Sein Arbeitgeber, SB Büroausstatter GmbH in Radeberg, betreut u. a. Handwerksbetriebe, mittelständische Unternehmen, Institutionen und Privatkunden. Da werden alle Serviceanfragen natürlich sofort abgearbeitet.
Eben noch bester Geselle …
Im vergangenen Jahr hat Christoph seine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Informationselektroniker abgeschlossen, und zwar als Bester seines Kammerbezirkes. Dies qualifizierte ihn zur Teilnahme am Landesausscheid. Mit dem Sieg, den er auch hier einfuhr, löste er sein Ticket für den Bundeswettbewerb des Deutschen Handwerks. Er erhielt eine 30-seitige Aufgabenstellung, musste sich praktisch am PC bewähren, eine Dokumentation schreiben und ein Fachgespräch bewältigen. „Die Aufgabe war, einen Server zu installieren und zu konfigurieren“, erinnert er sich. Und wieder war er unter den Besten und erhielt ein sogenanntes Stipendium, also eine Begabtenförderung.
… bald schon Meister
Diese Förderung kann er nun gut gebrauchen, denn er wurde zwar von seinem Ausbildungsbetrieb übernommen, kann so jedoch bereits jetzt zusätzlich mit seiner Meisterausbildung beginnen. In etwa drei Jahren wird Christoph dann Meister für Informationstechnik sein und wahrscheinlich selbst Informationselektroniker ausbilden.
Schwerpunkt Bürosystemtechnik oder Geräte- und Systemtechnik
Aber nochmal zurück auf Anfang. Als Christoph den Beruf für sich entdeckte, existierte zunächst nur der Wunsch, etwas mit Technik zu machen. „Fluggerätemechaniker war so eine Idee“, sagt er. Zu jenem Zeitpunkt nahm er noch Kurs auf ein Fachabitur, absolvierte jedoch während dieser Zeit ein einjähriges Praktikum bei seinem heutigen Arbeitgeber. Da ihm das Arbeiten besser gefiel als die Schule, brach er ab und begann die Ausbildung zum Informationselektroniker mit Schwerpunkt Bürosystemtechnik.
Der Schwerpunkt, der sich vor allem im letzten Drittel der Ausbildung niederschlägt, hängt vom jeweiligen Ausbildungsplatz ab. Die Grundanforderungen bleiben zwar gleich. Doch nicht jeder Betrieb deckt das Aufgabenspektrum beider Schwerpunkte ab. Neben der Bürosystemtechnik gibt es, je nach Aufgaben innerhalb des jeweiligen Ausbildungsbetriebs, außerdem die Geräte- und Systemtechnik als Schwerpunkt; in diesem Bereich geht es (noch) mehr um Hardware.
Kein Job für Nerds
Schaut man sich die Ausbildungsinhalte an, stapeln sich die technischen Fachbegriffe regelrecht. Muss man tatsächlich ein Überflieger in Mathe, Physik, Technik und Informatik sein? „Nun ja, man sollte sich nicht mehr fürs Backen interessieren als für Technik“, sagt Christoph schmunzelnd. „Vor allem muss man den Kundenkontakt mögen und natürlich flexibel bleiben wie in fast jedem Beruf.“
Christoph gefällt die Kundenberatung besonders. Auf die Frage, was ihm weniger liegt, sagt er prompt: „Ich bin lieber draußen vor Ort als in der Werkstatt.“ Doch natürlich gehören Reparaturen und Instandsetzungen technischer Geräte ebenfalls zum Berufsbild.
Christoph ist seit dem Ende seiner Ausbildung im Vertrieb tätig. Dabei arbeitet er zusammen mit Geschäftsführer Sven Blochwitz, der sein Ausbilder war, bevor er 2014 die Firma SB Büroausstatter übernommen hat. „Meine Arbeit umfasst inzwischen etwa 50 Prozent Technik und 50 Prozent Angebote und Auftragsakquise“, berichtet er und man merkt ihm an, dass er sich in seinem Job rundum wohlfühlt: „Der Berufsalltag ist niemals gleich.“
Text & Foto: Christine Sylvester; Fotohintergrund: Edelweiss (fotolia.com)