Koordinator im Internationalen Projektmanagement (m/w/d)
Helfende Hände und Solidarität am Menschen
Koordinator/in im Internationalen Projektmanagement
Ines Thomssen ist täglich in Alarmbereitschaft: Immer dann, wenn irgendwo auf der Welt eine Katastrophe geschieht, greift ihr Beruf neu. Für die 29-Jährige sind die Meldungen von Erdbeben, Tsunamis und Überschwemmungen, von verseuchtem Wasser, Hungersnöten und zerstörten Lebensbedingungen Anlass zu schnellem Handeln. Als Koordinatorin im Internationalen Projektmanagement hat sie gelernt, die notwendigen behördlichen Schritte einzuleiten, um von Deutschland aus humanitäre Soforthilfe leisten zu können. Doch auch die dauerhafte Betreuung und Unterstützung von Vor-Ort-Hilfsteams und Entwicklungshilfespezialisten liegt in ihren Händen.
Grundvoraussetzung, um als Koordinatorin im Internationalen Projektmanagement arbeiten zu können, ist ein erfolgreiches Studium. „Und bereits während des Studiums sollte auf den internationalen Bezug geachtet werden“, rät Ines. „So eignet sich beispielsweise ein Jurist für die Sicherung der Menschenrechte. Eine kaufmännische Ausbildung öffnet Türen in die Verwaltung von Entwicklungs- und Hilfsorganisationen. Und Ingenieure aus dem technischen oder ländlichen Bereich werden in ihrer Fachdisziplin meist direkt vor Ort benötigt.“ Ines Thomssen absolvierte nach Studienabschluss eine sechsmonatige Weiterbildung bei der Gesellschaft für Nachhaltige Entwicklung mbH (GNE) im hessischen Witzenhausen. Hier wurde ihr praktisches Handwerkszeug vermittelt, um in der Entwicklungszusammenarbeit Projekte zu planen und komplett zu managen. Gegenwärtig betreut sie Hilfsaktionen in Uganda, Pakistan und Mexiko und ist dafür auch manchmal selbst vor Ort unterwegs. In der täglichen Arbeit erstreckt sich ihr Einsatz jedoch von der Finanzmittelbeantragung und deren Budgetierung, über die intensive Kommunikation mit dem Feldbüro vor Ort, um beispielsweise Bau- oder Ersatzteile nachzuliefern, die Personalorganisation der Vor-Ort-Teams sowie die Bilanzierung für öffentliche Geldgeber.
Neben der schnellen Soforthilfe im Katastrophenfall ist Ines Thomssen der langanhaltende Hilfseffekt in den betroffenen Ländern wichtig. „Und gerade deshalb habe ich mich für eine Mitarbeit bei der Organisation arche noVa in Dresden entschieden. arche noVa engagiert sich nachhaltig und weit über den eigentlichen Katastrophenzeitpunkt hinaus”, macht die junge Frau deutlich. Schwerpunktmäßig sichern die Spezialisten die Trinkwasserbereitstellung und Trinkwasserqualität. Daneben fördern sie Einkommen schaffende Maßnahmen, bilden Frauen aus, bauen Schulen und führen Hygieneschulungen durch. Alles mit dem Ziel der Hilfe zur dauerhaften Selbsthilfe. In diesem Ansatz findet sich Ines Thomssen wieder. Die junge Frau studierte an der Uni Kassel Soziologie und Politikwissenschaft. Hielt sich vor, während und nach dem Studium mehrfach im Ausland auf. Jobbte beispielsweise ein halbes Jahr in Ecuador als Englischlehrerin und studierte im kubanischen Havanna. Während zahlreicher Auslandsaufenthalte lernte sie die vielen Gesichter der Welt kennen. „Wer diesen Beruf ausüben will, sollte es spannend finden, an Strukturentwicklungen mitzuarbeiten, Fachwissen solidarisch weiterzugeben und so gerechteren Verhältnissen in der Welt ein klein wenig den Weg mitzuebnen”, so Ines. „Mitleid ist unangebracht. Unsere Solidarität zählt.“
Text und Foto: Susan Naumann