Maler und Lackierer (m/w/d)
Farbe gut, alles gut
Die Ausbildung zum Maler und Lackierer ist eine farbenfrohe Angelegenheit
„Ich bin gern Maler“, frohlockt der junge Mann mit Pinsel in der Hand und Grinsen im Gesicht. „Dass ich ein Händchen für den Beruf habe, ist mir schon recht früh aufgefallen“, erzählt der frischgebackene Malergeselle. Seine Passion für Farbe, Formen und Gestaltung haben ihn außerdem zu seiner Berufsentscheidung bewogen. So schwingt er nicht nur beruflich sondern auch privat gerne den Pinsel. Mit den angewandten Techniken zaubert er dann täuschend echt Marmorelemente, wo vorher öde Wände waren. Oder soll es doch lieber ein Steinimitat oder die liebevoll verzierte Bordüre sein?
Die Herstellung solch kunstvoller Gestaltungen ist nur eine von vielen Fähigkeiten, die Maler beherrschen. Zwar ist die Berufsbezeichnung bekannt, doch kaum einer hat eine Vorstellung von der Vielfalt der Tätigkeiten. Eintönigkeit? Nicht hier! Die Arbeit der Farb- und Materialprofis ist elementar für Sanierungen, Modernisierungen und die Instandsetzung von Objekten.
Auch in der Denkmalpflege und Kirchenmalerei ist man auf das Fachwissen des Malers angewiesen. „Eher selten gehört das bloße Anmalen einer Wand dazu“, betont Lars. Genauso könnte der Anstrich von Autobahngeländern oder die Beschichtung von Schiffen als Auftrag lauten. Man kann sich also vorstellen, welche Rolle ein gewisses Know-how beim Malerberuf spielt. Chemie, Physik und Mathematik stehen daher ebenfalls auf dem Stundenplan der Malertheorie.
Die duale Regelausbildung zum Maler und Lackierer ist auf drei Jahre konzipiert. Dabei kann im Rahmen einer Stufenausbildung nach zwei Jahren ein erster Abschluss als Bauten- und Objektbeschichter absolviert werden. Diesen Weg ging auch Lars und schloss diese Ausbildung sogar als Jahresbester seiner Gruppe ab. Im dritten Ausbildungsjahr kann dann zwischen drei Berufsspezialisierungen gewählt werden. Sein Talent und Engagement brachten Lars zur Teilnahme an einem Begabtenförderungsprogramm der Handwerkskammer Dresden. Solche Programme sind wichtig, um die Qualität und Attraktivität des Berufs zu bewahren. „Leider ist aus wirtschaftlichen Gründen, ein steter Rückgang der Lehrlingszahlen zu beobachten“, berichtet Norbert Lamprecht, der am BTZ Pirna für die praktische Ausbildung der Maler- und Lackiererlehrlinge im Raum Dresden verantwortlich ist. Neben obligatorischen praktischen Übungen wird die Praxis in einem Ausbildungsbetrieb erlernt. Lars absolvierte seine bei einer Dresdner Malerfirma. Die Theorie wird in der Berufsschule vermittelt. Durch Fächer wie Farb- und Schriftenlehre sollen sich dort die Lehrlinge zu Gestaltungsprofis entwickeln. „Gute Maler sind selten. Deshalb ist eine so intensive Ausbildung sehr wichtig“, stellen Lars und Herr Lamprecht fest. Die Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden damit erhöht. Sogar im Ausland können gut ausgebildete Maler mit interessanten Chancen rechnen.
Doch nicht nur Farbe gestaltet den Beruf so bunt. Lars macht der Kontakt zu Kunden am meisten Spaß. „Wenn der Kunde sich mit meiner Arbeit wohlfühlt, dann macht mich das ganz glücklich“, strahlt er. „Farbe ist ja immer auch Psychologie und die spielt bei Gestaltung eine große Rolle.“ Farbberatung also ein weiterer Bestandteil des Malerrepertoires. Außerdem findet Lars es spannend, dass das Ergebnis seiner Arbeit immer gleich gesehen wird. „Die Arbeit ist Aushängeschild und man kann sich keine Fehler erlauben“, stellt der passionierte Maler fest. Doch nicht nur Akkuratesse ist wichtig, sondern auch eine gewisse Fitness. Farbtöpfe können schwer und Baustellenbedingungen unbequem sein. Egal ob Mann oder Frau, wer von der Karriere mit Pinsel und Farbe träumt, sollte fit und frei von Höhenangst sein. Viel wichtiger findet Lars Flexibilität. Manche Aufträge sind spontan, ausgefallen oder die Baustelle ist weit entfernt. Manche sind im Team oder allein durchzuführen.
Sinn für Präzision, Ordnung und Sauberkeit sowie eine ordentliche Portion Mut zur Farbe haben Maler außerdem im Gepäck. Damit wandert Lars in seinem Traumberuf weiter und will so die Welt in Zukunft noch ein bisschen bunter machen.
Text: Anne Hallbauer; Fotos: Anne Hallbauer/IHK Dresden