Medienkaufmann (m/w/d)
„Irgendwas mit Medien“ plus Ökonomie
Medienkaufmann/frau Digital und Print sind Vertriebsprofis für Medienprodukte
Die Medienbranche steht ganz oben auf der Favoritenliste, wenn es um die Karriereplanung junger Menschen geht. Vor allem kreative Berufe wie Redakteur oder Mediengestalter sind nach wie vor sehr beliebt. Was viele nicht ahnen: Auch kaufmännische Berufe spielen eine wichtige Rolle in der Medienwelt. Susanne Däbritz (im Bild) hat sich deshalb für den Beruf der Medienkauffrau Digital und Print entschieden. Die vielfältigen Jobperspektiven, die eine Ausbildung als Kaufmann bzw. Kauffrau mit sich bringt, waren das Zünglein an der Waage: „Den Arbeitsbereich ‚Vertrieb’ gibt es in fast jeder Branche. Daher stehen einem viele Möglichkeiten offen. Den Beruf Kaufmann/frau in Kombination mit Medien finde ich jedoch besonders reizvoll.“
Wie der Name vermuten lässt, arbeiten Medienkaufleute Digital und Print in Verlags- und Medienunternehmen, im Mediengroßhandel und in Unternehmen der Medienproduktion. Dazu zählen neben Buch-, Telefonbuch- und Zeitungsverlagen auch der Buchhandel oder Druckereien. In der Regel sind Medienkaufleute als Kunden- oder Mediaberater im Vertrieb tätig, wo sie für den Verkauf unternehmenseigener Produkte zuständig sind. Diese stehen jeweils mit digitalen oder Printmedien im Zusammenhang, also Bücher, Zeitungen und Zeitschriften oder auch Hörbücher, Online-Angebote und Handy-Content. Die Produkte und Aufgaben variieren je nach Arbeitgeber. In Zeitungsverlagen etwa steht der Anzeigenverkauf im Vordergrund. In Buchverlagen werden Autoren oder Bücher, unter anderem mittels Lesungen und dem Versand von Rezensionsexemplaren, vermarktet.
Susanne hat ihre Ausbildung in der Druckerei Vetters im sächsischen Radeburg bis 2016 absolviert. Bis heute ist die 26-Jährige als Kundenberaterin in dem Unternehmen tätig. Der Schwerpunkt liegt auf dem technischen Vertrieb von Printmedien wie Zeitschriften, Flyer oder Broschüren. Ihre täglichen Aufgaben reichen von der persönlichen Beratung über die Kalkulation von Angeboten, die Auftragsabwicklung bis hin zur Rechnungslegung. Mathematisches Verständnis ist deshalb ebenso wichtig wie die Fähigkeit, sich mündlich und schriftlich in gutem Deutsch auszudrücken. Schließlich kommuniziert man täglich mit Menschen. Sei es telefonisch, im persönlichen Termin oder per E-Mail. Auch Englisch wird immer bedeutender, da viele Firmen mittlerweile auch für ausländische Kunden tätig sind.
Ein Aufgabenbereich ist für Susanne das Highlight: „Besonders Spaß macht es, gemeinsam mit den Kunden neue Produkte zu entwickeln. Wenn ich eine Broschüre oder eine Zeitschrift aus dem Briefkasten hole, an der ich mitgewirkt habe, freue ich mich jedes Mal. Es ist ein tolles Gefühl, etwas in der Hand zu halten, das man mitproduziert hat.“ Regelmäßige Absprachen mit der Produktion sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Jobs. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Kunde am Ende das Produkt erhält, das er bestellt hat – Sonderwünsche und kurzfristige Änderungen inklusive. „So wird es nie langweilig“, erklärt sie augenzwinkernd. „Kein Tag ist wie der andere. Immer warten neue, unterschiedliche Projekte und Aufgaben.“
Der Leistungsschwerpunkt eines Unternehmens definiert nicht nur die Aufgaben, welche ein Medienkaufmann bzw. eine Medienkauffrau Digital und Print innehat. Er nimmt auch großen Einfluss auf die Ausbildungsinhalte. Diese sind eng verknüpft mit dem Arbeitsalltag im Betrieb. Susanne rät daher: „Man sollte sich unbedingt schon vor der Bewerbung überlegen, welche Richtung einen interessiert. Wer Bücher liebt, ist in einem Buchverlag gut aufgehoben. Wer Technik spannend findet, dem sei eine Anstellung in einer Druckerei nahegelegt.“ Wo liegen die persönlichen Stärken und Interessen? Um sich darüber klar zu werden, sollte man aktiv werden. Dafür empfehlen sich Teilnahmen an Jobmessen oder an „Tagen der offenen Tür“ wie dem Boys’Day und dem Girls’Day. Ebenfalls ein bewährter Türöffner: „Praktika sind immer gut. Wenn die Zusammenarbeit passt, sagen viele Firmen danach, wir würden uns freuen, wenn du dich nächstes Jahr bei uns bewirbst“, erklärt Susanne. Denn gute Leute sind gefragt – der Beruf bietet hervorragende Zukunftsperspektiven.
Text: Claudia Morgenstern | Fotos oben: Druckerei Vetters