Angewandte Medien, Studium
In der Medienwelt zu Hause
Studiengang Medientechnik in Theorie und Praxis
Anmerkung der Redaktion: Der Studiengang „Medientechnik“ wird neu als Studiengang „Angewandte Medien“ mit dem Abschluss „Bachelor of Arts, B.A. “ angeboten.
Wer hat nicht schon mal davon geträumt, beim Fernsehen die Nachrichten zu verlesen, im Radio als Sportberichterstatter zu arbeiten, einen Artikel für die Titelseite einer renommierten Zeitung zu schreiben oder Onlineauftritte zu gestalten? Wenn man sich für einen Beruf in der Medienbranche interessiert, sollte man sich vorher genau informieren, denn es gibt viele Richtungen, die man einschlagen kann.
Da es immer schon mein Traum war, an der Kamera zu stehen und aussagekräftige Bilder zu produzieren, bewarb ich mich an der Hochschule Mittweida für den Studiengang Medientechnik – und wurde nach einem anspruchsvollen Eignungstest auch angenommen. Ich studiere mittlerweile im 7. Semester und habe mich in Richtung Fernsehen spezialisiert. Nach einem Praktikum in der Schweiz sammle ich gerade weitere Erfahrungen in Schweden, um noch mehr aus meinem Studium herauszuholen.
Die Ausbildung startet – wie in jedem anderen Studiengang auch – mit theoretischen Grundlagen: mit Mathematik, Wirtschaft und Journalistik. Ab dem zweiten Semester beginnt die praktische Ausbildung, für die Mittweida sehr bekannt ist. Dabei wird man zuerst an sämtliche Spezialisierungsrichtungen, nämlich Fernsehen, Radio, Print und Online herangeführt und muss sich dann bis zu Beginn des dritten Semesters entscheiden, welchen Karriereweg man einschlagen möchte.
Je nachdem für welche Hauptrichtung man sich entschieden hat, wählt man in den folgenden Semestern die zugehörigen technischen und praxisbezogenen Fächer. Der technische Unterricht gestaltet sich schwerpunktmäßig aus Elektronik, Audiomesstechnik oder Videotechnik. Dabei lernen die Studenten nicht nur, wie zum Beispiel ein Aufnahmestudio funktioniert, sondern entwickeln gleichzeitig auch die notwendige Sensibilität zur Technik. In den Praxisfächern lernt man bei der Spezialisierung Fernsehen, wie eine Studioproduktion – eine Magazin- oder Nachrichtensendung – entwickelt und durchgeführt wird. Dabei kann man in der Aufnahmeleitung, im Bildschnitt, als Kameramann, Regisseur, Tonmeister oder sogar Moderator agieren und in jedem Berufsfeld Erfahrungen für seine berufliche Zukunft sammeln.
In Mittweida gab es bisher sehr kreative Studenten, die sich ständig etwas Neues ausdachten und mit etwas Hilfe von Professoren und Sponsoren große Ereignisse auf die Beine stellten. Ein beliebtes Großereignis, von dem einige von euch bestimmt auch schon gehört haben, ist der „Bandcontest“. Dieser fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt und ist seit der ersten Veranstaltung 2006 ein voller Erfolg für die teilhabenden Studenten. Es handelt sich dabei um einen Wettbewerb zwischen vier sächsischen Nachwuchsbands verschiedener Musikkategorien, die vorher in einem Bewerbungsverfahren ausgewählt wurden. Am Abend der Entscheidung spielen sie jeweils einen Song vor Publikum und der Gewinner erhält eine professionelle Studioproduktion. Um den Abend abzurunden, spielen außerdem der Sieger des Vorjahres und ein Headliner – in den letzten Jahren „Liquido“, „H-Blockx“ und die „Kilians“. Um dieses Event filmisch umzusetzen, sind ein großes Team und viel Engagement notwendig. Alle aus unserem Modul halfen, die Kameras aufzubauen oder die Kabel zu verlegen. Der Zeitplan wurde dabei vom Aufnahmeleiter stets im Auge behalten. Während der Auftritte auf der Bühne arbeiteten wir eng zusammen – besonders die Regie mit den Kameraleuten und dem Bildschnitt. Dafür waren alle mit Funkgeräten ausgerüstet, damit jeder wusste, was er genau zu tun hat. Nach der Veranstaltung musste natürlich alles wieder abgebaut werden, auch wenn wir sehr erschöpft waren. Alles in allem war es aber ein unvergesslicher Spaß mit meinen Kommilitonen.
Text & Fotos: Karolin Kummer