Medizinischer Dokumentationsassistent (m/w/d)
Jung, kompetent, motiviert
Als Medizinische Dokumentationsassistenten (m/w/d) klinische Studien koordinieren
„Die gute Mischung macht’s – die Kombination aus Medizin, Informatik und Patientenkontakt. Denn der Beruf bietet sehr viel Abwechslung“, sind sich Nadine Albers (21), Heike Ranisch (24), Claudia Wolf (25) und Claudia Wojciechowski (28) sofort einig. „Die Zahlen, die wir dokumentieren, liefern Ergebnisse, die eine für den Patienten wichtige Aussage formulieren lassen“, Claudia Wojciechowski verweist auf den ethischen Aspekt ihres Berufs. Sie spricht besonders an, dass diese Resultate wichtige medizinische Erkenntnisse auf den Weg bringen, die vielen Menschen zugutekommen.
Man spürt das Engagement der vier für ihren Job sofort. Natürlich sind sie gern bereit, Countdown Einblick in ihre interessante, verantwortungsvolle Arbeit als Studienassistentinnen in der Orthopädischen Klinik des Uniklinikums Dresden zu gewähren.
Alle vier absolvierten eine 3-jährige, schulische Ausbildung zur Medizinischen Dokumentationsassistentin (MDA) am Institut für Bildung und Beratung GmbH (IBB) in Dresden.
Zu ihren Ausbildungsinhalten zählten u.a. Deutsch, Anatomie und Physiologie, Fachenglisch, Hygiene, Pharmakologie, Statistik, Datenverarbeitung, Dokumentation und Patientenbetreuung. Zur Ausbildung gehören mehrere Praktika und berufspraktischer Unterricht. „Während der Ausbildung zur MDA sollte man sich – spätestens wenn man seine Praktika wählt – entscheiden, in welche Richtung man später einmal geht“, empfiehlt Claudia Wolf und fügt erklärend an: „MDAs arbeiten hauptsächlich in zwei Arbeitsgebieten im DRG-Bereich (Diagnosis Related Groups) und im Studienbereich. MDAs die im Bereich DRG arbeiten, berechnen mithilfe eines diagnosebezogenen, ökonomisch-medizinischen Fallpauschalensystems per Computerprogramm, was den Krankenkassen für die Patientenbehandlung in Rechnung gestellt wird. Der Berufseinstieg in den Bereich Studien ist nicht sofort möglich. Wir absolvierten nach der Ausbildung über die Uniklinik eine mehrwöchige Zusatzqualifikation und koordinieren jetzt als zertifizierte Studienassistentinnen medizinische Forschungsstudien.“
Nadine z. B. betreut zur Zeit Kniepatienten. Sie erläutert: „Firmen haben Interesse, weiterentwickelte Produkte – bei uns in der Orthopädie sind das meist Implantate – auf den Markt zu bringen. Damit diese so wirkungsvoll und sicher wie möglich werden, sind im Vorfeld intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten nötig. Dabei setzt die Industrie auf die enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Universitätskliniken. Sie orientiert sich an deren Therapieerfahrungen mit den Patienten und gibt verschiedene, ganz spezielle Studien in Auftrag. Die Firmen und unsere Fachärzte erarbeiten gemeinsam einen Studienfragebogen, der uns dann zur Umsetzung anvertraut wird. Gleichzeitig erhalten wir ein Studienprotokoll, in dem das Untersuchungsthema genau definiert ist. Was muss beachtet werden, wie häufig sehe ich den Patienten, wann steht welche Untersuchung an, was wird speziell kontrolliert? Der Patient selbst profitiert natürlich von diesen Untersuchungen. Er fühlt sich optimal betreut, da er auch noch weit nach der OP von seinem Chirurgen behandelt wird.“ Studienassistentinnen koordinieren solche Projekte. Sie kümmern sich darum, geeignete, befragungswillige Patienten zu finden. Sie stimmen die Zeitpläne für die Befragung und Untersuchung mit der Station und dem Arzt ab. Der Arzt sagt der Studienassistentin die Untersuchungswerte an. Diese überträgt sie in die Fragebögen, erfasst sie anschließend per Scan im Computer und wertet sie schlussendlich aus. MDAs nehmen üblicherweise selbst keinerlei Untersuchungen am Patienten vor. Die Studiendokumentationen werden u.a. in Form von Postern auf internationalen Kongressen präsentiert. Kreativität bei den Entwürfen, die am Computer entstehen, ist eine der Eigenschaften, die MDAs auszeichnen. „In diesem Beruf kommt es aber vor allem auf Organisationstalent und Flexibilität an. Man muss sich selbst organisieren können, Ordnung und den Überblick behalten. Bei der Arbeit mit den Patienten sind vor allem Einfühlungsvermögen und Verständnis wichtig“, zählen die vier auf.
Arbeit finden MDAs überall im medizinischen Bereich: in Krankenhäusern, bei Pharmafirmen, im medizinischen Dienst, bei Krankenkassen.
Text: Steffi Mrosek; Foto: Uniklinikum Dresden