Metallbauer (m/w/d)
Mehr als nur Fassade
Als Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, beeindruckende Bauelemente erschaffen
Riesige Fensterflächen, veredelte Aluminiumfassaden, eine beeindruckende Dachverglasung und mittendrin die überdimensionale Silhouette eines roten Stiers: Seit einem Jahr strahlt die 7.000 Quadratmeter große Fassade des Sport- und Trainingszentrums Red Bull-Akademie unweit des Leipziger Stadions. Von der Planung über die Fertigung bis hin zur Lieferung und Montage legte der Fußballverein die gesamte Gebäudehülle in die Hände der Spezialisten der Medike Metallbau GmbH.
Einer dieser Spezialisten ist Marco Bemm (links im Bild). Wenn der 22-jährige Metallbauer heute am Trainingszentrum des Leipziger Fußballvereins vorbeischlendert, leuchten seine Augen. „Welche Teile genau durch meine Hände gegangen sind, kann ich natürlich nicht sagen. Aber das fertige Objekt zu sehen, an dem man aktiv mitgearbeitet hat, macht mich schon stolz.“
Dass Marco Bemm ein Handwerk erlernen würde, stand für ihn schon lange fest. Dass es die Metallbauerausbildung werden würde, war aber eher Zufall. Eigentlich hatte er mit einer Ausbildung zum Tischler geliebäugelt. Ein Praktikum bei Medike hat ihn dann aber vom Werkstoff Metall überzeugt – eine Entscheidung, die er auch im dritten Jahr als gelernter Metallbauer nicht bereut.
Ganz am Anfang seiner Ausbildung steht Marco Motzko (rechts im Bild). Mit einem gelernten Stahlbauschlosser als Vater wurde ihm das Metallhandwerk quasi in die Wiege gelegt. Zur Ausbildung kam er trotzdem erst auf Umwegen. Denn nach der Schule hatte er sich eigentlich für einen Beruf im IT-Bereich entschieden. „Einerseits habe ich in diesem Bereich einfach nicht den passenden Job für mich gefunden. Andererseits wurde mein Interesse für das Handwerk immer stärker“, erklärt der 26-Jährige seine Entscheidung.
Ein Blick für Geometrie ist Grundvoraussetzung
Dass sie die passenden Voraussetzungen für den Beruf mitbringen, haben Marco Bemm und Marco Motzko bereits im Vorstellungsgespräch bewiesen. Denn bei Medike ist es üblich, dass die zukünftigen Azubis nicht nur Einblick in ihren Lebenslauf geben, sondern auch ihr räumliches Denkvermögen unter Beweis stellen.
„Ein Metallbauer muss sich schon beim Blick auf die Zeichnung vorstellen können, wie das Bauteil später in natura aussieht. Gute Geometriekenntnisse sind deshalb sehr wichtig“, erklärt Marco Bemm und fügt hinzu: „Außerdem sollten zukünftige Metallbauer nicht mit Physik oder Chemie auf Kriegsfuß stehen. Und natürlich ist handwerkliches Geschick gefragt.“
Wer derart gut gerüstet ist, muss vor dem Einmaleins des Metallbaus keine Angst haben. Im ersten Ausbildungshalbjahr wird gebohrt, gefeilt und angerissen – alles ganz klassisch von Hand. Der sogenannte Anfangslehrgang Metallbearbeitung wird dabei ebenso von der Handwerkskammer organisiert, wie spätere Kurse zu Schweißtechniken oder Pneumatik.
Zauberer am Schweißgerät und Herren über modernste Maschinen
Im Unternehmen durchlaufen die Auszubildenden dann alle Stadien der Metallbearbeitung bis hin zur Montage der fertigen Teile. „Während der Ausbildung war ich vier Monate mit draußen. Zu sehen, wie die gefertigten Teile montiert werden, war ein echt gutes Gefühl“, erzählt Marco Bemm.
Die Medike Metallbau GmbH hat dabei stets einen Blick auf die Stärken ihrer Schützlinge und fördert ihre Talente aktiv. Wer sich beispielsweise als „Zauberer am Schweißgerät“ entpuppt, kann sein Wissen und seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet durch Speziallehrgänge erweitern. Bei Marco Bemm war es hingegen die riesige, computergesteuerte Abkantpresse, für die sein Herz schlug und deren Bedienung er heute beinahe im Schlaf beherrscht.
Überhaupt erinnert der Maschinenpark in der riesigen Montagehalle kaum an die Werkbänke aus früheren Zeiten. Moderne Fräsen, leistungsstarke Schweißgeräte und riesige Laser sind die Arbeitsmittel der Metallbauer von heute. Ein solcher Laser steht auch bei Medike. Mit ihm wurde das krönende Abschlusselement für die Fassade des RB Trainingszentrums aus dem Stahlblech geschnitten – der überdimensionale rote Bulle.
Text & Foto oben: Kai Dürfeld; Foto unten: Medike Metallbau GmbH