Pannendienstfahrer (m/w/d)
Send me an Angel
Pannendienstfahrer (m/w/d) beim ADAC
Sein gelber Opel Zafira mit dem ADAC-Logo am Heck und dem Fähnchen auf dem Dach blitzte in der Sonne. Und auch der junge Mann im gelben Overall, der aus dem Van sprang, strahlte, als wir uns begrüßten. Ich hatte ebenfalls Grund zur Freude – ich durfte zu einem Panneneinsatz mitfahren!
Matthias Schubert, so der Name des 43-Jährigen, meldete sich über sein JPS-System im Wagen bei der Leitstelle der Auftrags- und Pannenvermittlung des ADAC in Berlin einsatzbereit. Es dauerte gar nicht lange, dann signalisierte ein leises Piepen einen Auftrag auf dem Display. Wir fuhren auf der B6 in Richtung Bautzen davon.
Fünf Minuten später, sahen wir das Pannenauto, einen silbergrauen VW mit dem angegebenen Kennzeichen am Waldrand stehen. Der Fahrer schilderte das Problem. Matthias tröstete: „Falsch getankt – statt Diesel Super aufgefüllt – das kommt immer wieder mal vor“. Routiniert befestigt er in Null Komma nix das Abschleppseil und erklärte dabei, warum in diesem Fall nur eine Werkstatt helfen kann. Und schon waren wir, das Pannenauto im Schlepptau, zur nächsten Werkstatt unterwegs. Dort angekommen, klärte Matthias die Modalitäten mit dem Kfz-Meister und füllte den Pannenbericht aus. Dann war dieser Einsatz beendet. „Vielen Dank! Sie haben sich wahrlich als gelber Engel erwiesen!“, verabschiedete sich, wieder zuversichtlich, der Fahrer des Pannenautos bei Matthias. Seit 15 Jahren arbeitet Matthias als Pannenhelfer bei der Straßenwacht des ADAC im Einsatzgebiet Dresden. Mit seiner rollenden Werkstatt ist er im Stadtgebiet oder auf der Autobahn zu Panneneinsätzen oder Patrouillefahrten unterwegs. Dass der Kunde mit seinem Fahrzeug – Pkw, Moped, Motorrad, selbst Fahrrad, Rollstuhl oder Boot – aus eigener Kraft weiterfahren kann oder zu einer Werkstatt abgeschleppt wird, ist erklärtes Ziel eines jeden Einsatzes. „Und dies“, so versichert mir Matthias „erfordert nicht nur eine fundierte Kfz-technische Ausbildung, jede Menge Berufserfahrung und Wissen, sondern auch eine gehörige Portion Improvisationstalent – mein Job ist absolut nicht langweilig oder monoton“.
Die Reparatur der verschiedensten Fahrzeugtypen – angefangen beim kultigen, heiß gehätschelten Oldtimer über den hoch getunten kleinen Flitzer bis hin zur protzigen Nobelkarosse wird immer komplexer und differenzierter. Mal streikt die Batterie, mal hat ein Marder am Kabel genagt, mal ist der Autoschlüssel unauffindbar oder es hat sich eine Steckverbindung gelöst… Und immer öfter ist die Elektronik Ursache unfreiwilliger Zwischenstopps. Deshalb gehört zur 280-kg-Ausrüstung an Bord der Straßenwachtfahrzeuge, neben den Erste-Hilfe-Utensilien, ca. 300 verschiedenen Werkzeugen und Kommunikationstechnik auch ein moderner Laptop zur On-Board-Diagnose. Dieser Computer, der über einen EU-weit genormten Stecker mit dem Pannenfahrzeug verbunden wird, unterstützt die Straßenwachtfahrer bei der System- und Fehlerdiagnose.
Matthias meldete dem Dispatcher in der Leitstelle seinen Einsatz als beendet. Und schon zwei Minuten später piepte das JPS-System und beorderte ihn zum nächsten Einsatz, wo der hilfsbereite Gelbe Engel, der Retter in der Not, sicherlich schon sehnlichst erwartet wurde.
Text & Fotos: Steffi Mrosek