Physiotherapeut (m/w/d)
Immer schön in Bewegung bleiben
Physiotherapeuten machen Menschen wieder fit für den Alltag
Er schlägt aus heiterem Himmel erbarmungslos zu. Eine komische Bewegung genügt und ein höllischer Schmerz durchfährt unseren Rücken. Hinzu kommt fast völlige Bewegungsunfähigkeit. Hexenschuss. Ärztliche Diagnose und medizinischer Fachbegriff: akutes Lendenwirbelsäulensyndrom. Überlastung, Nässe oder Zugluft reichen aus, um unsere durch Bewegungsmangel, monotone Körperhaltung, einseitige Belastung, Muskelverspannungen und/oder Stress anfälligen Rücken rundweg schachmatt zu setzen. Unser gepeinigter Körper lechzt dringend nach Linderung. Moderner physiotherapeutischer Behandlungsmethoden sei Dank sind die schier unerträglichen Beschwerden meist relativ schnell in den Griff zu kriegen.
Äußerst vorsichtig ertastet Sebastian Köhler, Diplom Physiotherapeut (NL), nach der Anamnese die betroffenen Körperstellen im Lendenwirbelbereich, testet deren Beweglichkeit, erkennt Fehlstellungen. Er kreist die Symptomverursacher ein und entwickelt dann einen ganz individuellen Therapieablauf. Die verschiedenen Krankheitsursachen – im Fall eines Hexenschusses beispielsweise eine Blockierung des Wirbelgelenkes, eine Muskelverspannung oder gar ein Bandscheibenvorfall – erfordern natürlich unterschiedliche Therapiemethoden. „Alle Defizite, wie etwa Fehlstellungen der Wirbelsäule oder des Beckens in Verbindung mit einem zu schwachen Muskel, versuche ich mit der jeweils gebotenen Behandlungsmethode auszugleichen und damit zu regulieren“, verdeutlicht der Therapeut. Zum Einsatz kommen dann Methoden aus der Manuellen Therapie oder auch der Osteopathie (Deblockierung), Krankengymnastik (z. B. zur Muskelstärkung) und/oder Massagen (zur Gewebe- und Muskellockerung bzw. Durchblutungsförderung).
Sebastian Köhler, 34, schaffte das, was man hierzulande eine Traumkarriere nennt:
Nach Abitur und Zivildienst lernte er an der Medizinischen Berufsfachschule in Bad Elster den Beruf eines Physiotherapeuten. Ihn reizte die Arbeit am und mit den Menschen, die vielseitigen Einsatzgebiete und die Karriereperspektiven dieses Berufes. Sein Examensabschluss: Traumnote 1,0 und damit bester Abschluss in Sachsen! Sein Erfolgsrezept: Mit Energie und Durchhaltevermögen Anatomie lernen! Ein weiteres Muss: Bereitschaft zu ständiger Weiterbildung. Sebastian erläutert dazu: „Während der 3-jährigen Fachschulausbildung werden solide theoretische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten vermittelt. Diese müssen jedoch nach der Ausbildung ständig durch Fortbildungen und Weiterqualifizierungen ergänzt und aktualisiert werden. Nur so lässt sich ein akzeptables Know-how in diesem Beruf erreichen und halten.“ Sebastian schloss 1999 ein Studium der Physiotherapie in den Niederlanden an. „Mittlerweile besteht auch an der Medfachschule Bad Elster die Möglichkeit zum Erwerb eines Hochschulabschlusses“, wirbt der Plauener, der dort seit 2002 als Dozent tätig ist. Aus den zahllosen Stellenangeboten, die er nach dem Diplomabschluss erhielt, wählte er das des Olympiastützpunktes Medicalparks/Chiemsee aus und betreute dort knapp 2 Jahre lang u. a. Deutschlands beste Nordische Kombinierer. Danach kehrte er wieder in seine Heimatstadt, zurück – wertvolle Praxiserfahrungen im Gepäck. Hier gründete er 2003 das Therapie- und Weiterbildungszentrum „in motio“. Er beschäftigt mittlerweile 31 Mitarbeiter. Zum Angebot des Therapiezentrums gehören u. a. Massagen, Manuelle Therapie, Krankengymnastik, Osteopathie, Schmerztherapie, Chinesische Medizin, Ambulante Reha, Sport- und Trainingstherapie. Eine besondere Ehre wurde Sebastian 2006 zuteil: Er wurde als Dozent für Manuelle Therapie ins Team Klaus Eder berufen. Klaus Eder ist Physiotherapeut der deutschen Fußballnationalmannschaft und des Daviscup-Teams. Er und seine Kollegen verhelfen den Profis nach schweren Knochen-, Muskel- oder Bänderverletzungen durch ganz spezielle Trainingsprogramme zur alten Leistungsstärke zurück.
Text: Steffi Mrosek; Fotos: Medfachschule Bad Elster