Sport- und Fitnesskaufmann (m/w/d)
Sport und Fitness am Schreibtisch
Ausbildung zum Sport- & Fitnesskaufmann (m/w/d)
Wenn du null Bock auf einen langweiligen, staubtrockenen Bürojob hast, ein Organisationstalent bist und dein Herz dem Sport gehört, dann ist dieser Beruf genau das Richtige für dich.
Der Sport- und Fitnessmarkt entwickelt sich rasant. Der Ruf der Branche nach gut ausgebildetem Personal, das den gewachsenen Ansprüchen der Kunden und Sporttreibenden gerecht wird und die Unternehmen konkurrenzfähig macht, ist laut. Professionelle Mitarbeiter benötigt vor allem der kaufmännische Bereich. Denn ohne eine handfeste Organisation und Verwaltung kann kein Unternehmen auf Dauer existieren.
Sport- und Fitnesskaufleute sind verantwortlich für den reibungslosen Sportbetrieb im weitesten Sinne. Dazu gehören betriebswirtschaftliche, organisatorische und kundenorientierte Aufgaben, wie die Beschaffung und Verwaltung von Finanzen und Fördermitteln, die Werbung und Betreuung von Mitgliedern und Sponsoren, die Gestaltung, Organisation und Durchführung von Sportveranstaltungen sowie Aufgaben im Marketing- und Öffentlichkeitsbereich.
Sport- & Fitnesskauffrau/-mann ist ein noch junger Ausbildungsberuf mit anerkanntem IHK- Abschluss, den es erst seit 2001 gibt. Viele Jugendliche, die in diese Ausbildung gehen, kommen aus dem sportlichen Bereich – sie haben sozusagen schon mal Blut geleckt.
So ist es auch bei Melanie Mourawski, 20 Jahre, aus Großenhain und Tom Jerusel, 19 Jahre, aus Pirna. Sie sind im 1. Ausbildungsjahr für Sport- & Fitnesskaufleute im BSZ für Wirtschaft in Riesa.
Beide haben auch schon vor ihrer Ausbildung regelmäßig Sport getrieben. Melanie schwitzte im Fitnessstudio. Tom trainierte eine KSP Fußball- Nachwuchsmannschaft. Tom erfuhr durch einen Kumpel, der in einem Fitnessstudio lernte, dass es im Sport, einen neuen kaufmännischen Beruf gibt. „Als er mir erzählte, was alles so zu diesem Beruf gehört, war ich sofort begeistert. Ja genau, das ist es, was ich auch machen will, die Arbeit mit dem Hobby verbinden. Besser geht es eigentlich nicht.“ Für Tom entspricht der Beruf voll und ganz seinen Erwartungen: „… auch wenn meine Freizeit jetzt sehr eng bemessen ist. Wenn ich von früh bis nachmittags arbeite und danach noch zum Training gehe, bin ich manchmal so geschafft, dass ich nur noch ins Bett falle. Aber das Positive an dem Beruf ist auch, dass ich nicht jeden Tag den gleichen sturen Tagesablauf habe und es macht riesigen Spaß, andere zu motivieren“. Melanie sieht es auch so: „Wenn man voll und ganz dahinter steht, ist man gern bereit, Freizeit zu opfern“. Beschäftigungsmöglichkeiten finden die Sport- und Fitnesskaufleute in allen Dienstleistungsbereichen von Sportstätten, Freizeitanlagen aber auch bei Sportverbänden und in Freizeitparks. Jedoch einen Ausbildungsbetrieb zu finden, ist nicht ganz so einfach. Wer diesen Beruf erlernen möchte, sollte sich deshalb schon im Vorfeld kümmern. Dir sollte auch klar sein, dass die Ausbildung nichts mit Trainieren zu tun hat, wie der Name fälschlicherweise sagt. Gefragt sind eine Prise frischer Ideen und eine große Portion Organisationstalent. „Jedes Fest und jede Veranstaltung sollte schon das gewisse Etwas haben“, so Melanie und Tom.
Leider haben viele die Vorstellung, dass die Arbeit z. B. im Fitness-Studio einfach nur cool ist. Aber es ist ein knallharter Dienstleistungsjob. Während der Ausbildung zerplatzen dann natürlich die falschen Illusionen. Tja auch die Arbeitszeiten sind oft ungewöhnlich, meist im Zweischichtsystem und am Wochenende – eben kundenorientiert. Freizeit ist da knapp.
Wie ihr seht, verbirgt sich hinter diesem Beruf alles andere als ein lockerer, sportlicher Job. Fazit: Im Fordergrund steht die Arbeit mit dem Menschen und die Begeisterung für die Sport- & Fitnessbranche, weniger die praktische Seite des Sports.
Text: Kerstin Gröschel; Fotos: Kerstin Gröschel/Initial Verlag