Studium Druck- und Verpackungstechnik
Verpackungen entwickeln, die Kunden begeistern
Clemens Prenzler studiert an der HTWK Leipzig Druck- und Verpackungstechnik im Master. Mit seinem Abschluss wird er später einmal beste Berufsaussichten haben. Denn Absolventen des Studiengangs sind bei Unternehmen stark nachgefragt.
„Viele junge Leute“, so erzählt Clemens Prenzler, „machen große Augen und fragen: Druck- und Verpackungstechnik? So etwas kann man studieren?‘“ Ja, das kann man, erklärt ihnen der 25-Jährige dann. So vieles werde doch verpackt – und nein, nicht nur Geschenke. Sondern ganz alltägliche Dinge des Lebens, von der Milch über das Waschpulver bis hin zur Küchenspüle. Eine auf das Produkt abgestimmte, optimal designte, attraktive, vielleicht sogar außergewöhnliche Verpackung ist die Visitenkarte eines jeden Unternehmens. Der beste Weg, beim Kunden Begeisterung zu entfachen und den Kaufentscheid positiv zu beeinflussen. Die große Herausforderung beim Entwickeln von optimalen Verpackungen besteht darin, Haptik, Stabilität, Haltbarkeit, Funktionalität, Produktsicherheit, Nachhaltigkeit und Leichtigkeit zu vereinen und dabei auch die Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten.
Clemens studiert seit April Druck- und Verpackungstechnik im Master an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Er baut damit auf seinen Bachelor Verpackungstechnik auf, der inzwischen Verpackungstechnologie und Nachhaltigkeit heißt. „Ich möchte mich weiter spezialisieren, Themen bearbeiten, die beim Bachelor nur angeschnitten oder gar nicht besprochen wurden“, erzählt er.
Absolventen seines Studiengangs, den es so oder ähnlich nur in fünf weiteren deutschen Städten gibt und innerhalb Europas noch in Wien, hätten beste Aussichten auf einen lukrativen Job. „Einen Arbeitsplatz findet man sicher“, ist Clemens überzeugt. Vor allem im Südwesten Deutschlands herrscht große Nachfrage. Das Gebiet Verpackung sei eine Nische, die Anzahl der Studenten vergleichsweise gering – in Leipzig hätten in den vergangenen 25 Jahren gerade mal um die 350 junge Menschen diese Richtung studiert. Die Gehaltsaussichten seien daher auch nicht die schlechtesten.
Gesucht würden die technologisch orientierten Verpackungsprofis, die sich mit der industriellen Herstellung von Druckprodukten und Verpackungen beschäftigen, in jeder Branche. „Diese Unabhängigkeit ist ein großes Plus“. Der Automobilsektor, die Lebensmittel- und die Pharmabranche, alles sei möglich. Seine Bachelorarbeit verfasste Clemens nach seinem Praxissemester beim Spülenhersteller Blanco, einem der weltweiten Marktführer auf dem Gebiet. Der gebürtige Hannoveraner erzählt: Diese Küchenteile würden mehr und mehr über den Online-Handel vertrieben. „Ich habe an einer Verpackung für Silgranitspülen getüftelt, die mehr als einmal genutzt werden kann. Denn oft ist diese nur für den Versand zum Kunden geeignet und kann, zum Beispiel bei einer Retoure, nicht wiederverwendet werden.“ Muster wurden angefertigt, Testreihen vorgenommen, Fallversuche gestartet. Demnächst sollen die Blanco-Spülen in der Grundkonstruktion, die Clemens entworfen hat, verschickt werden. „Ein tolles Gefühl“, sagt er. „Ich habe schließlich viel Schweiß und Energie in die Arbeit gesteckt, aus der sich nun ein effektiver Nutzen ergibt.“
Das Studium an der HTWK Leipzig – egal ob Bachelor oder Master – bereite ideal auf die Praxis vor, verbindet die Theorie über Packstoffe sowie Funktionsweisen von Material und Maschinen mit der Praxis und Versuchen im Labor. Ein Studium zum Anfassen, schwärmt der Wahl-Leipziger. „Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch die entsprechende Erfahrung für das spätere Berufsleben.“ Wo ihn diese Erfahrung später hintreiben wird, das kann Clemens noch nicht sagen. „Vielleicht übernehme ich ja eine Professur an der HTWK Leipzig“, sagt Clemens mit einem Augenzwinkern. „Vorher gehe ich aber auf jeden Fall in die Wirtschaft und forsche weiter an Verpackungen für Unternehmen.“
Text & Fotos: Anja Landmann