Tanzpädagoge (m/w/d), Studium
„Traut euch!“
Diplom-Tanzpädagoge (m/w/d)
Mittwoch 15:15 Uhr, Basteiplatz 4 in Dresden. Vor dem Saal G in der Palucca Schule Dresden herrscht reges Treiben. Kindertanz steht an diesem Nachmittag auf dem Programm. Neun Mädchen zwischen vier und sechs Jahren warten mit ihren Eltern oder Großeltern ungeduldig auf den Beginn ihrer Tanzstunde. Der Mittwochnachmittag in der Hochschule für Tanz gehört für die Vier- bis Sechsjährigen zum festen Bestandteil ihrer Woche. „Traut euch!“, fordert Elena Kuhn die Kinderschar im Tanzsaal auf und ist sofort umringt. Seit einigen Monaten unterrichtet die Absolventin der Palucca Schule Dresden jeden Montag und Mittwoch Kinder zwischen vier und neun Jahren im Hauptgebäude der einzigen eigenständigen Hochschule für Tanz in Deutschland. Der Kindertanz ist jedoch nur ein Teil ihres Berufes. Neben Kindern ermutigt die Freiberuflerin ebenso Erwachsene zum Tanz. Insbesondere der Jazztanz hat es ihr angetan, erzählt sie.
Ob Tanz in Jugendhäusern, Volkshochschulen oder privaten Tanzschulen – die Palette der Einsatzgebiete von Tanzpädagogen und -lehrern ist vielseitig. Die beruflichen Möglichkeiten eines Tanzpädagogen umfassen sowohl die tänzerische Früherziehung und Lehrerweiterbildung als auch Unterrichtstätigkeiten an Musikschulen, Tanz-, Ballett- und Gymnastikschulen.
„Es ist immer eine Herausforderung und es ist immer anders.“, berichtet die junge Tanzpädagogin. Insbesondere die Abwechslung und Kreativität schätzt sie an ihrem Beruf. Kindern Kunst zu vermitteln und Erwachsenen die Scheu vor dem Tanzen zu nehmen, umschreibt Elena Kuhn als das Interessante und Spannende ihrer Tätigkeit. Die Wege zum Beruf des Tanzlehrers variieren. Verbände, wie der Berufsverband Deutscher Tanzlehrer, bieten eine dreijährige Lehre an, die eine fachlich-theoretische, didaktische und praktische Ausbildung enthält. Daneben besteht die Möglichkeit einer Ausbildung zum Diplom-Tanzpädagogen auf Hochschulebene. Nach dem Abitur entschied sich auch Elena Kuhn für das vierjährige Diplom-Studium der Tanzpädagogik an der Palucca Schule Dresden.
„Tanzen war für mich mehr als nur ein Hobby.“ Doch sie wusste, sie wollte mehr als ,,nur“ tanzen. Tanzbegeisterung, Einfühlungsvermögen und die Freude an der Zusammenarbeit mit anderen sind Eigenschaften, die ein angehender Tanzpädagoge und -lehrer mitbringen sollte, rät Elena Kuhn.
Ihre Tanz- und Bewegungsbegabung, Musikalität und künstlerisch-pädagogisches Grundverständnis müssen die Studienbewerber an der Palucca Schule Dresden in einer Eignungs- und Aufnahmeprüfung unter Beweis stellen. Die bestandene Eignungs- und Aufnahmeprüfung bilden neben dem Abitur die Zugangsvoraussetzungen für das Studium der Tanzpädagogik.
Das Studium selbst umfasst sowohl künstlerisch-praktische und musikalische als auch musiktheoretische und wissenschaftliche Fächer, die den Erfordernissen der Praxis angepasst sind.
Die Ausbildung tanzkünstlerischer Fertigkeiten gehört ebenso zu den Inhalten des tanzpädagogischen Studiums an der Palucca Schule Dresden, wie die Entwicklung tanzpädagogischer Fähigkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb fachspezifischer Kenntnisse, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene im künstlerischen Tanz zu unterrichten. Dementsprechend vielfältig gestaltet sich der Stundenplan der angehenden Tanzlehrer. Der Unterricht im Spitzentanz, Jazztanz oder Spanischen Tanz sowie Percussion und Klavierunterricht werden begleitet von wissenschaftlichen Pflichtfächern, wie der Geschichte der Tanzkunst, Psychologie/Pädagogik, Tanzmedizin und Dramaturgie. Praktika und Lehrproben runden die Ausbildung zum Diplom-Tanzpädagogen ab.
Text: Anne Rakowski; Fotos: Palucca Schule Dresden