Verfahrensmechaniker (m/w/d) bei BMW
Hier kommt Hightech auf die Straße
Das BMW Werk Leipzig bildet Spezialisten für den Automobilbau von morgen aus
Wer träumt nicht davon, in einem fetzigen Auto durch die Stadt zu düsen? Natürlich gehört Mobilität für jeden von uns zum Alltag. Doch dröhnende Motoren, stinkende Auspuffgase und stetig steigende Benzinpreise sind die Kehrseite der Medaille. Ein guter Kompromiss ist da ein Elektroauto, wie etwa der i3 von BMW. Die leisen und abgasfreien Stadtflitzer von morgen verlassen seit Ende 2013 die Montagehallen des Leipziger BMW Werks.
Aber nicht nur beim Antrieb seiner i-Serie verlässt der große deutsche Automobilbauer ausgetretene Pfade. So besteht die Fahrgastzelle – im Fachjargon Life-Modul genannt – aus hochmodernen Kunststoffen. Dafür werden Gewebe aus Kohlenstoff- bzw. Carbonfasern mit speziellen Harzen in beinahe jede erdenkliche Form gebracht. Diesen Prozess einmal zu steuern, das wird die Aufgabe der angehenden Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik Friederike Birnbaum (Foto oben) sein.
Funken sprühende Schweißroboter oder den ohrenbetäubenden Lärm von Niethämmern sucht man am zukünftigen Arbeitsplatz der 23-Jährigen vergebens. Denn beim Life-Modul des BMW i3 wird ganz und gar auf Kleben gesetzt. In dieser Größenordnung ist das in der Automobilbranche Neuland. Für die Auszubildende im zweiten Lehrjahr war genau dies ein Grund, sich für den Beruf zu entscheiden. Ein Händchen für Autos, erzählt Friederike Birnbaum, habe sie schon immer gehabt. „Aber ich wollte nicht das Übliche lernen – nicht das, was alle machen. Und deshalb war ich mir schnell sicher, dass ich Verfahrensmechanikerin werden möchte.“
Auch wenn ihr zukünftiger Arbeitsplatz vor Hightech geradezu strotzt. Friederike muss, wie alle anderen Lehrlinge in den fünf technischen Ausbildungsberufen bei BMW, erst einmal gewisse Grundfertigkeiten erlernen. Egal ob angehende Verfahrensmechaniker, Mechatroniker, Industriemechaniker, Kfz-Mechatroniker oder Fertigungsmechaniker: Das erste Lehrjahr steht ganz im Zeichen von TaLEnt, dem talentorientierten Lernen und Entwickeln. Dabei wird man nicht nur fit gemacht in Techniken wie Feilen, Bohren oder Sägen. Hier kommen auch verborgene Talente zum Vorschein. Für den, der dabei seinen Traumberuf in einer der anderen Fachrichtungen sieht, ist nach dem ersten Lehrjahr sogar ein Wechsel möglich.
So gehören auch die Mechatronikerinnen und Mechatroniker zu den sehr gefragten Mitarbeitern bei BMW. Denn als Spezialisten für die unterschiedlichsten Maschinen kennen sie sich nicht nur mit Mechanik, Pneumatik und Hydraulik aus, sondern haben außerdem ein Händchen für elektrische Anlagen und elektronische Steuerungen.
Friederike ist auch nach TaLEnt davon überzeugt, dass ihre Zukunft im Beruf der Verfahrensmechanikerin liegt. Mittlerweile arbeitet sie auf einer sogenannten Versetzungsstelle. Denn ab dem zweiten Lehrjahr wird es ernst und jeder Auszubildende bei BMW durchläuft die verschiedenen Bereiche seines späteren Arbeitsfeldes.
Dabei zeigt sich schnell, warum BMW schon bei der Auswahl der Bewerber neben Deutsch besonderen Wert auf Fächer wie Physik, Mathematik und bei Verfahrensmechanikern auch auf gute Grundlagen in Chemie legt. Daneben spielen die Leistungen in Englisch eine Rolle. Denn bei einem „Global Player“ wie BMW müssen Unterlagen in Englisch gelesen werden und manchmal sind zudem Kollegen z. B. aus Oxford zu Gast.
Und überhaupt: Wer bei BMW lernt, muss sich über seine berufliche Zukunft keine allzu großen Gedanken machen. Wenn die Leistungen stimmen, steht einer späteren Übernahme nichts im Wege.
Friederike jedenfalls ist jetzt schon stolz darauf, an der Verwirklichung des Traums vom fetzigen, leisen und sauberen Auto beteiligt zu sein.
Text: Kai Dürfeld | Fotos: Kai Dürfeld; BMW AG