Jahr für Jahr bewirbt sich ein neuer Jahrgang zum ersten Mal. Da gibt es immer ein paar große Fragen: Was möchte ich werden? Wo passe ich am besten hin? Reicht das aus, was ich mitbringe? Sobald man diese Punkte geklärt hat, kommen die vielen kleinen und kniffligen Fragen. Zum Glück sind die alle lösbar! Die wichtigsten F & A für Erstbewerber findest du hier!
Jahr für Jahr bewirbt sich ein neuer Jahrgang zum ersten Mal. Da gibt es immer ein paar große Fragen: Was möchte ich werden? Wo passe ich am besten hin? Reicht das aus, was ich mitbringe? Sobald man diese Punkte geklärt hat, kommen die vielen kleinen und kniffligen Fragen. Zum Glück sind die alle lösbar! Die wichtigsten F & A für Erstbewerber findest du hier!
Die Antwort steht sehr oft schon im Ausbildungs- oder Stellenangebot. Falls da eine Mailadresse angegeben ist, schickst du keine Papierbewerbung. Wenn du selbst suchst und ein Online-Bewerbungstool auf einer Firmen-Homepage findest: Speise dort deine Daten ein! Die verantwortliche Person in einem Mini-Betrieb mit keinen oder nur wenigen Angestellten freut sich immer über eine saubere und traditionelle Bewerbungsmappe. Bringe deine Unterlagen persönlich vorbei!
Papierbewerbung: Was ist da wichtig?
Deine Bewerbung sollte so aufpoliert sein wie ein Neuwagen im Schaufenster eines Autohauses. Papier strahlend weiß, 80 bis 100 g. Spar nicht an der Druckqualität. Die beste liefert ein Copy-Shop oder ein Büro-Drucker. Dein Anschreiben sollte als Geschäftsbrief aufgebaut sein und die Vorgaben der DIN 5008 erfüllen. Die wichtigsten Regeln: linker Rand 2,5 cm. Die Anschrift des Briefempfängers so platzieren, dass sie in einem Umschlag mit Sichtfenster sichtbar ist. Schriftgröße zwischen 10,5 und 12 Punkt. Jeder Brief (und jede Mail) hat einen Betreff. In der Betreffzeile steht das Thema des Schreibens: Ausbildung zur Bürokauffrau. Die Anrede (Sehr geehrte Frau Müller,) durch eine Leerzeile vom Brieftext abtrennen. Das erste Wort des Brieftextes dann bitte klein schreiben, wenn es kein Hauptwort ist. Im Brieftext die Absätze durch Leerzeilen trennen. Nach dem Schluss kommt eine Leerzeile und dann die Grußformel, zum Beispiel: Freundliche Grüße …
Was sind die dicksten Hämmer in Bezug auf die äußere Form?
Egal, ob du eine Bewerbung ausdruckst oder elektronisch als PDF verschickst: Beim Anschreiben gelten in formaler Hinsicht als ziemlich daneben: Löcher am rechten Zeilenrand, weil die Wörter am Zeilenende nicht getrennt wurden. Löcher im Text, weil der Blocksatz nicht Zeile für Zeile ausgeglichen wurde. Ein infantiler Zeichensatz wie Comic. Ausbleiben der Betreffzeile. Nicht korrekte, zum Beispiel kumpelhafte Briefanrede. Ein unhöflicher Briefschluss. Ein halbseitiges Anschreiben in 12 Punkt zeigt an, dass man Mühe hatte, gute Gründe für seine besondere Ausbildungseignung zu finden.
Im Lebenslauf sind nicht zweckdienlich: Unübersichtlichkeit und Pfuscher-Design mit Zierlinien, Bildchen und Mix von Schriften und Stilen. Ein Lebenslauf von einer halben bis dreiviertel Seite passt nur für Leute, die im Leben nichts anderes gemacht haben, als nur zur Schule zu gehen. Die Länge zeigt schon an, ob jemand noch zusätzlich gelernt, bereits gejobbt, sich engagiert und irgendwo mitgemacht hat.
Anschreiben und Lebenslauf – jeweils eine Seite?
Das Anschreiben ist eine Zusammenfassung deiner besonderen Eignung. Es darf nie länger als eine Seite sein. Wenn es aber nur wenige Zeilen umfasst, legst du zu wenig Argumente vor, die für dich sprechen.
Dein Lebenslauf ist dein Datenblatt. Und das ist nur eine Seite? Dann präsentierst du, ehrlich gesagt, noch nicht viele Leistungsdaten. Das ist okay, wenn du 15 bist.
Packe immer alles rein, was für dich spricht: Aktivitäten im Verein oder in der Gruppe. Ehrenamtliches Engagement. Freiwillige und zusätzliche Lernanstrengungen. Projektarbeit. Lernen im Ausland. Mini-Jobs, Schüler-Jobs, Praktika.
Alle in der Klasse verschicken dasselbe Anschreiben. Es ist so knackig wie ein drei Tage altes Brötchen. Muss das so sein?
Die Leute sagen, dass Personaler das so wollen. Es ist aber ein Unterschied, was ein Personalmensch erwartet, was er sagt, was er erwartet und was er am Ende dann kriegt. Meistens kriegt er ein Pro-Forma-Begleitschreiben zum Lebenslauf. Mach es anders. Zähle deine Lernerfolge, deine echten Leistungen, deine ersten Jobs, deine Projekte, deine vielen guten Anstrengungen, deine Beiträge in der Schule und außerhalb der Schule auf. Konzentrier dich darauf, was du alles tatsächlich gemacht hast. Labere nicht herum, wie du drauf bist, wie du getaktet bist und was in dir steckt. Im übertragenen Sinne: Erzähl dem Personaler nicht vom Pferd. Erzähl wie du es fütterst, es sattelst, es dressierst und reitest und wohin es dich bringt.
Was darf ich beim Bewerben auf keinen Fall übersehen?
Dein Anschreiben und dein Lebenslauf sollen frei von Vertippern sein. Jag die Dokumente immer durch den Rechtschreib-Check. Lies dein Anschreiben immer laut vor. Wenn etwas so klingt, als ob man das im Deutschen nicht sagt, dann hat dein Ohrgefühl recht. Lass deine Bewerbung immer auch gegenlesen.
Was mache ich, damit meine Bewerbung nicht übersehen wird?
Man hört Seltsames darüber, nach welchen Kriterien anderswo die Ausbildungsplätze oder auch Jobs vergeben werden. In Deutschland sind Haupt-Faktoren: 1. nachweisbare und passende Leistungen, 2. erzielte Abschlüsse, 3. persönliche Vertrauenswürdigkeit. Du musst nicht schreien, damit du gehört wirst. Du musst nur klar sagen, was für dich spricht.
Text: Gerhard Winkler; Foto li.: Sven Bähren; Foto re.: Kaarsten (fotolia.com)