Laura Eifert arbeitet als staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin
Heilerziehungspfleger*innen in der schulischen Ausbildung
Laura Eifert begleitet, unterstützt und betreut in einer Wohngruppe der Intawo GmbH Menschen mit geistiger, seelischer oder mehrfacher Behinderung. Sie gibt ihnen Halt im Alltag. Ihren Beruf, den sie seit 2018 ausübt, erfüllt die 24-Jährige mit Leidenschaft. Sie liebt es, anderen zu helfen. „Natürlich gibt es Höhen und Tiefen – so wie bei jeder anderen Tätigkeit auch. Wichtig ist es, offen zu sein und den Menschen mit Geduld und Verständnis entgegenzugehen.“
Viele schöne Momente
Laura Eifert
Die junge Frau aus Falkenberg an der Elster arbeitet in einem Wohnheim für behinderte Menschen. Sie erzählt, dass ihr Beruf täglich neue Herausforderungen für sie bereithält. Dass er ein starkes Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen und viel Empathie erfordert. Von unterschiedlichen Charakteren und Stimmungen, von der großen Verantwortung für ihre Wohngruppe. Doch für all die Anstrengungen wird Laura belohnt: mit vielen schönen Momenten, Zuneigung und Anerkennung.
Nach der 10. Klasse entschloss sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Sozialassistentin. Praktika in der Seniorenpflege, der Behindertenhilfe und einer Kindertagesstätte bestärkten sie schließlich in dem Wunsch, den Weg zur Heilerziehungspflegerin zu gehen. Drei Jahre Ausbildung an den Heimerer Schulen in Torgau haben Laura dann auf ihren Beruf optimal vorbereitet. Die Ausbildung habe zu großen Teilen aus Schule bestanden. „Natürlich konnte ich auch in der Praxis Erfahrungen sammeln“, berichtet sie. „Hier kümmerte ich mich in einem Wohnheim um geistig und körperlich Behinderte, habe in einer Werkstatt für beeinträchtigte Personen sowie in einer Einrichtung für psychisch Erkrankte gearbeitet.“
Heilerziehungspflegerinnen in der Praxis
Auf den Menschen einstellen
Was den Beruf tatsächlich ausmacht? Ein Heilerziehungspfleger ist zuständig für die lebenspraktische, pädagogische und pflegerische Unterstützung körperlich, geistig und psychisch beeinträchtigter Menschen. Im Mittelpunkt steht die Person mit ihren Wünschen und Ansprüchen. „Jeder Mensch ist individuell. Einige können sich nur schwer oder gar nicht artikulieren. Dann ist es meine Aufgabe, die Bedürfnisse in der jeweiligen Situation zu erkennen.“ Zum beruflichen Alltag von Laura gehört unter anderem ein gemeinsames Vesper, wenn ihre Schützlinge von der Arbeit in der Behindertenwerkstatt zurückkehren. Es wird viel miteinander gesprochen. „Wir reden über den Tag, was passiert ist und was noch ansteht. Später bereiten wir alle gemeinsam das Abendessen vor. Bevor die Bewohner schließlich ins Bett gehen, helfe ich ihnen zum Beispiel beim Duschen und Zähne putzen.“
Verantwortungsbewusstsein ist wichtig
Neben der Zugangsvoraussetzung Schulabschluss 10. Klasse, Abitur oder einem Abschluss als staatlich anerkannte*r Sozialassistent*in sei es essenziell, psychisch und körperlich belastbar, teamfähig und auch kommunikationsfreudig zu sein. „Man muss seinen Schützlingen mit Empathie und Feingefühl begegnen, sie aufmerksam beobachten, kreativ sein, sie immer wieder animieren und motivieren“, ergänzt Laura.
Nach der Ausbildung eine Anstellung zu finden, ist ihrer Meinung nach nicht allzu schwer. „Heilerziehungspfleger werden gesucht. Viele junge Leute haben Angst vor behinderten Menschen und ziehen eine Lehre in diesem Bereich deshalb gar nicht erst in Betracht. Das ist schade, denn der Berufsalltag ist sehr erfüllend.“
Text: Sara Bühligen / Fotos: Heimerer Schulen
Ausbildung: 2 bis 3 Jahre in Vollzeit an einer Fachschule, 3 bis 5 Jahre in Teilzeit
Voraussetzungen: mittlerer Bildungsabschluss und abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige einschlägige Berufstätigkeit, je nach Bundesland existieren weitere Voraussetzungen wie etwa Mindestalter von 18 Jahren, Führungszeugnis; ggf. Eignungstests an den ausbildenden Schulen
Typische Einrichtungen für die Arbeit: Tagesstätten, Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Sozialpsychiatrie, ambulante Dienste, Vorsorge- und Rehabilitationskliniken, Kindertageseinrichtungen etc.