Was gibt es Schöneres als mit Familie und Freunden an einem reich gedeckten Tisch zu sitzen und neben guten Gesprächen auch schmackhaftes Essen und leckere Getränke zu genießen. Ernährung ist nicht nur Quell unserer Lebensfreude, sondern auch unserer Gesundheit. Und damit dieser nicht getrübt wird, sorgen Experten für Lebensmittelsicherheit dafür, dass bei der Herstellung, Behandlung, Verarbeitung, Lagerung, beim Transport und Verkauf von Lebensmitteln alle Faktoren und Einflüsse – hervorgehoben durch Verunreinigungen mit Keimen, Antibiotika, Bakterien, Pflanzenschutzmitteln, Salmonellen etc. – ausgeschalten werden, die Erkrankungen auslösen können.
Kathleen Rösler entnimmt eine Probe aus einer frisch abgefüllten Flasche Mineralwasser um die Qualität des Inhalts zu prüfen
Kathleen Rösler nutzte die Ferienzeit gern, um mit verschiedenen Jobs in den Gastronomie- und Getränkebereich hineinzuschnuppern, sich das Taschengeld aufzubessern, aber auch um dort erste Erfahrungen und Eindrücke für ihre berufliche Zukunft zu sammeln. Dabei festigte sich ihr Entschluss, nach dem Abi ein Studium in dieser Branche zu beginnen. Sie entschied sich für den dualen Studiengang Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit an der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Plauen (BA Plauen). „Mir liegen Lebensmittelsicherheit, gesundheitlicher Verbraucherschutz und Lebensmittelqualität sehr am Herzen. Und mich hat die Kombination aus naturwissenschaftlichen Modulen, wie Mikrobiologie und Lebensmittelchemie sowie Lebensmittelrecht, Qualitätsmanagement und Wahlpflichtmodulen wie Toxikologie und Ernährungswissenschaften von diesem Studiengang überzeugt.“
Das duale Studium an der BA bietet ihr viele Vorteile: „Der größte Pluspunkt ist der Praxisbezug. Denn neben den Theoriephasen sammelt man bereits Berufserfahrung beim Praxispartner und übernimmt nach und nach Aufgaben und Verantwortung. Man lernt das Berufsbild und seinen späteren Arbeitgeber schon während des Studiums kennen. Man verdient bereits als Student sein eigenes Geld und kann sich das ein oder andere leisten. Die Studienbedingungen sind gut und auch die Übernahmechancen.“ Das Studium besteht aus sechs Semestern, die im Schnitt 12 Wochen dauern und jeweils eine Theorie- (auf dem Campus der BA) und eine Praxisphase (beim Praxispartner) beinhalten. Pro Semester fertigt man eine Projektarbeit an. Die Prüfungen werden gesplittet und finden jeweils am Ende der Theorie- und der Praxisphasen statt. Im 6. Semester wird die Bachelorarbeit angefertigt.
Zu Beginn des Studiums werden zunächst die naturwissenschaftlichen sowie mathematischen Grundlagen gefestigt. Danach kommen die Lebensmittel-spezifischen Module wie Lebensmittelsensorik, Lebensmittelchemie, -Mikrobiologie, Verfahrenstechnik, Warenkunde pflanzlicher und tierischer Lebensmittel, Fachenglisch, Qualitätsmanagement, Lebensmittelrecht aber auch wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen und Informatik hinzu. Es werden Praktika absolviert und verschiedene Exkursionen in Lebensmittelbetriebe unternommen. „Mein Praxispartner war die Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG, die ich durch meine Ferienjobs bereits kennen und schätzen gelernt habe und in der ich nach erfolgreichem Abschluss des Studiums inzwischen als Leiterin Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement arbeite“, erzählt die 25-Jährige. Während ihrer Studienzeit lagen ihre Aufgabengebiete schwerpunktmäßig im Bereich der Qualitätssicherung und Betriebskontrolle. Sie nahm mikrobiologische und chemisch-technische Untersuchungen an den Produkten, den Mineralwässern und Erfrischungsgetränken, vor.
„Heute kümmere ich mich als Leiterin und Qualitätsbeauftragte um die Produktfreigaben, das Qualitätsmanagement und die Vorbereitung der internen und externen Audits, die Kommunikation mit Behörden und Kunden im Falle von Reklamationen sowie um die Tests zu neuen Verpackungsmaterialien und Produkten. Außerdem bin ich für die Auszubildenden Fachkräfte für Lebensmitteltechnik zuständig.“
Wow, das klingt nach einem spannenden, abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Job! „Ja, ich beschäftige mich immer wieder mit neuen Projekten zu den verschiedensten Themengebieten, wie beispielsweise Produktentwicklungen oder neue gesetzliche Vorgaben, die umgesetzt werden müssen.“
Diese bunte Palette an Aufgaben erfordert von ihr fachliche Kompetenz und Interesse, sich immer wieder in neue Dinge hineinzudenken. Zudem Flexibilität, Kommunikationsgeschick, Teamfähigkeit, ein selbstbewusstes Auftreten und die Fähigkeit, sicher Entscheidungen treffen zu können. „Und man sollte in stressigen oder herausfordernden Situationen einen kühlen Kopf bewahren können.“
Blick auf den Campus der BA Plauen
Na, Lust bekommen? Dann besuche am Tag des offenen Campus am 18. Juni 2022 die BA Plauen und lass Dich von den dort Lehrenden über das duale Studium und die verschiedenen Studienangebote in Vorträgen und im persönlichen Gespräch informieren. Hole Dir Infos aus erster Hand zu Praxisunternehmen, zum Bewerbungsprozess, zu Wohnmöglichkeiten und zu allem, was Dich sonst noch interessiert!
Text: Steffi Mrosek / Foto oben: Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG; Foto unten: BA Plauen
Studium: dreijähriges duales, praxisintegriertes Bachelor-Studium, mit jeweils abwechselnd sechs theoretischen und sechs berufspraktischen Studienabschnitten mit Abschluss „Bachelor of Science“ (180 ECTS)
Voraussetzungen: die allgemeine Hochschulreife bzw. einen vergleichbaren Abschluss oder eine abgeschlossene Ausbildung mit bestandener Zugangsprüfung zum Studium Interesse für die Lebensmittelbranche Außerdem sollte man sich im Vorfeld um einen Praxispartner/Praxisbetrieb kümmern, bei dem man die Praxisphasen absolvieren kann.
Tätigkeitsfelder: Die Aufgabengebiete eines Experten für Lebensmittelsicherheit sind spannend und vielseitig. Es reicht von Tätigkeiten im Labor, im Bereich der Qualitätssicherung bis hin zum Qualitätsmanagement, der Zertifizierung und Auditierung von Lebensmittelbetrieben sowie den Bereich Produktentwicklung.