WG oder eigene Bude?

Der Schulabschluss rückt immer näher. Bewerbungen sind geschrieben und abgeschickt. Endlich trifft die ersehnte Zusage ein. Erwartungsvolle Hochstimmung macht sich breit. Doch wie es der Zufall will, der angegebene Arbeits- oder Studienort ist weit weg vom eigenen Zuhause. Und schon stellt sich die entscheidende Frage: „Wo werde ich wohnen?“ Ob nun Wohngemeinschaft, Studentenwohnheim, eigene Wohnung oder zur Untermiete …Jede Alternative will wohl durchdacht sein. Ein paar wichtige Kriterien müssen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Als erstes sollte man sich darüber klarwerden, welcher Wohn-Typ man eigentlich ist? Denn nicht alle Menschen können mit der Stille der eigenen vier Wände umgehen oder aber dem Gewusel einer Wohngemeinschaft standhalten. Deswegen ist es wichtig, alle Vor- und Nachteile einer eventuellen Wohnform abzuwägen. Damit ihr unkompliziert zu einer guten und passenden Lösung gelangt, hier ein paar Hinweise von uns:

Eigene Wohnung

Eine eigene Wohnung ist ideal für Studenten und Auszubildende, die gerne auch mal alleine sind und die Stille genießen. Sie ist optimal zur Prüfungsvorbereitung geeignet, da keiner einfach hereinplatzen kann. Auch wer sich ungern anpasst und nach anderen richtet, sollte diese Wohnform näher in Betracht ziehen. Wenn du gern deiner Individualität freien Raum lassen willst, dann ist das die perfekte Gelegenheit, dein eigenes Reich nach deinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Außerdem kannst du sicher sein, dass das Bad nach dem Aufstehen garantiert nicht besetzt ist. Allerdings birgt diese Variante des Wohnens auch so seine Schattenseiten: Du bist komplett allein für Mietzahlung, die Einhaltung der Hausordnung, Versicherungen, sämtliche Nebenkostenzahlungen wie Strom, Wasser, Telefon, Internet, Müll und Heizung verantwortlich. Wer ein kleiner Sparfuchs ist oder nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten hat, der sollte Großstädte oder traditionelle Hochschulorte meiden. Denn dort kostet Wohnen, selbst auf engstem Raum, eine Menge Geld.

Untermiete

Wer trotzdem nicht auf seine eigenen vier Wände verzichten will, der hat die Möglichkeit, zur Untermiete zu wohnen (meistens in komplett möblierten Zimmern). Allerdings bietet diese Form nur geringen Spielraum zur persönlichen Entfaltung und empfiehlt sich eher als Übergangslösung bis zu einem besseren Angebot. Wer kontaktfreudig ist und wem beim längeren Alleinsein einfach die Decke auf den Kopf fällt, der ist in einer Wohngemeinschaft am besten aufgehoben. Diese Wohnvariante ist perfekt für Studenten oder Azubis geeignet, die Kompromisse eingehen können, anpassungsfähig sind und den Kontakt zu anderen suchen. Aber auch Rückzugsmöglichkeiten sind gegeben, denn jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer, welches er individuell gestalten und in dem er sich rundum wohlfühlen kann. Küche, Bad und Aufenthaltsmöglichkeiten werden gemeinsam genutzt. Wer ein Problem damit hat, sein Bad mit anderen zu teilen, der sollte sich lieber gegen das WG-Leben entscheiden. Um das Zusammenleben so unkompliziert und ordentlich wie möglich zu gestalten, könntest du dir mit deinen Mitbewohnern einen Haushaltsplan ausdenken. Jeder ist mal dran mit Aufräumen, Saubermachen, Einkaufen, usw. Denn das A und O für ein harmonisches Zusammenleben ist, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Wenn du merkst, dass Spannungen untereinander entstehen, zögere nicht, sie auf den Tisch zu bringen. Denn meistens wirkt ein klärendes Gespräch Wunder. Günstig ist es, wenn du dir vorher Gedanken machst, mit wem du zusammen in eine Wohngemeinschaft ziehen willst. Man muss sich ausnahmslos auf den- oder diejenige/n verlassen können. Denn Streit kannst du in deinem Reich wohl am wenigsten verkraften. Aber denk immer daran: Du wirst niemanden finden, der immer deiner Meinung ist und deine Ansichten 100%ig teilen wird. Aber das wäre ja auch langweilig. Noch wichtiger ist, zu wissen, was du selbst möchtest: Ziehst du das Leben in einer „Party-WG“ vor, oder willst du eher etwas Ruhe und Erholung? Außerdem solltest du dir überlegen, ob du eine Misch-WG bevorzugst, oder doch lieber eine reine Frauen- oder Männer-WG. Fakt ist, die WG ist deutlich preisgünstiger. Schließlich wird die Miete mit den anderen Bewohnern geteilt. Heutzutage entscheiden sich die meisten Studenten und Azubis für eine Wohngemeinschaft. Denn eines ist sicher: Es ist immer jemand an deiner Seite, dem du dein Herz ausschütten kannst, der dir zuhört. Doch auch bei dieser Wohnvariante gibt es nicht nur sonnige Seiten. In vielen Wohngemeinschaften musst du einen Nachmieter finden, wenn du ausziehen willst. Das ist meistens nicht so einfach. Außerdem kannst du nicht immer spontan entscheiden, eine Party zu schmeißen. Du solltest es vorher mit deinen Mitbewohnern absprechen, um unnötigen Ärger zu vermeiden.

Studentenwohnheim

Wer unkompliziert, kontaktfreudig und kompromissbereit ist, dem empfiehlt sich die Wohnalternative des Studentenwohnheims. Meistens sind diese kleinen Wohnungen komplett möbliert und werden zu einem geringen Preis vermietet. Küche und Bad musst du dir erfahrungsgemäß mit deinen Wohnheimnachbarn teilen. Wenn du dich für diese Variante des Wohnens entscheiden solltest, dann sofort zum Telefon greifen, denn Wohnheimplätze sind sehr begehrt.

Fazit

Der eine fürchtet die Einsamkeit, der andere fremde Haare im Abfluss … Wer sich den Luxus einer eigenen Wohnung leisten kann und keine Probleme mit dem Alleinsein hat, der sollte sich für die eigenen vier Wände oder für das Wohnen zur Untermiete entscheiden. Wer besonders in der Anfangszeit in einer neuen Stadt nicht allein sein möchte, dem es schwerfällt, Kontakte zu knüpfen, der ist in einer Wohngemeinschaft oder in einem Studentenwohnheim am besten aufgehoben

Checkliste
  • Mietvertragliche Dinge regeln
  • Zählerstände Gas, Strom, Wasser, Heizung gemeinsam mit Vermieter ablesen
  • Renovierung planen / durchführen
  • Möbelstellplan anfertigen
  • Umzugsauto, kräftige Transporthelfer, Umzugskartons, Werkzeuge organisieren
  • Nachsendeservice Deutsche Post veranlassen
  • Beim Einwohnermeldeamt ummelden
  • Strom-, Gasversorger informieren
  • Versicherungen (Hausrat- und Haftpflicht) abschließen
  • GeZ anmelden
  • neue Adresse an Freunde, Verwandte, Vereine, Bank, Versicherungen, Mobilfunkvertragspartner, Arbeitgeber, Finanzamt etc. mitteilen
  • Nachbarn checken
  • Einweihungsparty vorbereiten

Anne Dietrich, Dezember 2009

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