Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung sorgen für einen reibungslosen Gütertransport
Tino Pech sucht und optimiert Transport- und Lagerlösungen für jeden Kunden
Dieser Beruf ist ein Alleskönner. Er umfasst so viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten, dass Du darin Deinen Platz findest, ob Du intro- oder extrovertiert bist, ein Tüftler, der die Einsamkeit mit komplizierten Excel-Tabellen vorzieht oder ein Kommunikations-Crack, der viele Menschen um sich braucht.
Tino Pech arbeitet bei DB Schenker – ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn – in Radeburg bei Dresden. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Anbieter für Logistikdienstleistungen. Hier wird für nahtlose Warenströme und optimierte Lieferketten gesorgt.Die meisten der zirka 270 Mitarbeiter an diesem Standort sind ausgebildete Speditions und Logistik-Kaufleute. Spedition bedeutet Versendung von Frachtgut, Logistik meint Planung, Steuerung, Optimierung und Durchführung von Güter-, Informations- und Personenströmen. Mittlerweile bieten die meisten Speditionen auch Lösungen zur Lagerung von Gütern an. Apropos Lösungen anbieten: Da sind wir an Tinos Arbeitsplatz im Vertrieb angekommen. Doch bevor wir ihn genauer anschauen, sei noch gesagt, dass alle Experten eines Transport- und Logistikunternehmens gemeinsam den Gütertransport und -umschlag koordinieren und für jeden Kunden entsprechend seinen Bedürfnissen optimieren.
Die Welt vernetzen
Maßgenaue Transportwege und Lagermöglichkeiten ermitteln Tino Pech ist Vertriebsmitarbeiter und betreut einen festen Kundenstamm. Tino sucht darüber hinaus auch neue Kunden. Er bietet ihnen passgenaue Lösungen für Güter und deren Wege an. Natürlich muss er sich ziemlich gut auskennen und mit vielen Abteilungen kommunizieren, um seinen Kunden optimale Angebote machen zu können. In seiner dreijährigen Ausbildung an diesem Standort hat er alle zehn Abteilungen des Hauses durchlaufen. „In dieser Zeit merkt man, was einem liegt, wo man sich zu Hause fühlt, ob eher in der Buchhaltung, im Kundenservice, in der Disposition oder wie ich im Vertrieb.“ Tinos Kunden sind mittelständische Betriebe und große Konzerne. Für die unterschiedlichsten Güter, vom Farbeimer bis zur Baggerschaufel, findet er Wege und Lagerraum. Und wenn jemand seine Ware lieber mit einem Lastenfahrrad ausgeliefert sehen möchte, organisiert Tino auch ein Lastenrad. Überhaupt spielen ökologische Fragen eine immer größere Rolle in seinem Business. Die Nachfrage nach Fahrrädern ist vergleichsweise selten, doch E-Fahrzeuge sind immer häufiger angefragt, seit CO₂-Ausstoß besteuert wird. Tino mag die Vielfalt seines Jobs. Morgens beginnt der Tag mit einem Meeting, bei dem der vergangene Tag im Vertriebs-Team ausgewertet wird und die Aufgaben für den neuen Tag definiert werden.
Schnell, flexibel und kreativ reagieren Langweilig wird es in einer Spedition schon deshalb nicht, weil auf fast jedes tagespolitische Thema flexibel und kreativ reagiert werden muss, ob es um die hohen Energie- und Spritkosten geht, um Streiks bei der Bahn und Klebeaktionen der Letzten Generation. Auch der vom Containerschiff EVERGIVEN verursachte Fracht-Stau im Suez-Kanal im März 2021 wirkte sich bis auf Deutschlands Straßen aus. Speditions- und Logistikkaufleute arbeiten mit allen Transportwegen, auch mit Schiene und Schiff. Tinos Arbeitsplatz sieht aus wie Millionen andere auch, ein PC an einem großen, hellen Fenster, von dem aus er auf das weitläufige Firmengelände blickt, auf dem die Container mit dem Firmenlogo bereitstehen und Transporter gut rangieren können. In seinem Rücken hängen Karten, auf denen die deutschen und europäischen Transportnetze eingezeichnet sind. Er arbeitet mit einem firmeneigenen Computernetzwerk, das ihn mit allen Mitarbeitern deutschlandweit vernetzt. Regelmäßige Besuche bei seinen Kunden gehören ebenfalls zu seinem Berufs-Alltag. Gute Englischkenntnisse sind absolute Voraussetzung in diesem Beruf, in dem es in den meisten Fällen um internationale Verbindungen geht. Englisch-Unterricht gehört deshalb auch zur Ausbildung. „Jede weitere Fremdsprache ist ein Mehrwert“, sagt Tino. Erst einmal möchte er an seinem Platz im Unternehmen bleiben. Natürlich kann er sich vorstellen, auch mal eine Abteilung zu leiten. Eine höhere Qualifizierung braucht er dafür nicht, lediglich eine betriebsinterne Weiterbildung. Berufserfahrung ist für das Treppchen nach oben der größte Schatz.
Text & Fotos: Kathrin Schrader / Foto oben, im Vordergrund: Schenker Deutschland AG
Kaufleute für Speditions und Logistikdienstleistung Arbeiten in nahezu allen Bereichen von Speditions- und Logistik-Unternehmen, von Buchhaltung, über Disposition und Kundenservice bis zu Verwaltung, Vertrieb und Management.
Ausbildung: 3 Jahre dual
Voraussetzungen: mindestens mittlere Reife, gute Mathe- und Englischkenntnisse, Teamfähigkeit