Studiengang Digital Health: Das Gesundheitswesen wird digital
Cecilia Schlesinger bedient im Bild links einen Visitenwagen, geöffnet ist die digitale Fieberkurve eines Patienten, und im Bild rechts ein mobiles EKG-Gerät mit diversen Einstellungsmöglichkeiten
Die Arbeit in der Gesundheitsbranche effizienter gestalten +++ Cecilia Schlesinger unterstützt dabei
Analog war gestern. Die Digitalisierung ist in vollem Gange, auch im Gesundheitswesen. Dort verbindet Digital Health Medizin und Technologie. Die Arbeit in der Gesundheitsbranche wird damit effizienter und leichter.
Sensoren für Herzschrittmacher
Ganz konkret bedeutet das zum Beispiel, dass das Krankenhausmanagement mit neuer Software ausgestattet wird, medizinische Sensoren in Herzschrittmacher, Blutdruckmesser etc. integriert werden, die Entwicklung von elektronischer Gesundheitskarte, Gesundheits-Apps und Fitnesstrackern.
„Im Studium werden uns grundlegende Inhalte der Informatik und des Gesundheitswesens vermittelt und wie sie verbunden sind. Dieses Wissen nutzen wir bei der Umsetzung, indem wir also bestimmte Vorgänge digitalisieren bzw. vereinfachen“, erklärt die 20-jährige Cecilia Schlesinger, die sich im fünften von sieben Semestern befindet. Sie entschied sich für den Studiengang, „weil ich Informatik mag, jedoch nicht reines Programmieren lernen wollte. Außerdem sprach mich der medizinische Aspekt mit den Einblicken in die unterschiedlichen Bereiche der Technik und Digitalisierung an“.
Der Stundenplan ist gut gefüllt: In den ersten beiden Semestern vermitteln die Dozenten Grundlagenwissen zum Gesundheitswesen und zur Informatik. Im dritten und vierten Semester geht es vor allem um die Informationsverarbeitung im Gesundheitswesen sowie um Gesundheitswissenschaften, Betriebswirtschaft sowie Kenntnisse in der Statistik, zu Datenbanken und Mobilen Anwendungen werden vertieft. Daran schließt sich ein 20-wöchtiges Berufspraktikum an. Zum Ende des Studiums und noch vor der Bachelor-Arbeit stehen fortgeschrittene Techniken und Anwendungen der Informationsverarbeitung in den Gesundheitswissenschaften in Zwickau an.
Linkes Bild: Cecilia Schlesinger baut in einen PC ein Laufwerk ein, das zum Einlesen von Patienten-CDs genutzt werden soll. Rechts: Aus alten PC-Modulen, von den Informatikern über einen längeren Zeitraum zusammengestellt, entstand die Wand im Hintergrund.
Theorie und Praxis verbinden
Besonders gut gefällt der Erzgebirgerin an ihrem Studium an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau, „dass sich die Professoren die Zeit nehmen, auf Fragen einzugehen und versuchen, das Wissen an praktischen Beispielen zu vermitteln. Außerdem wird auf Gruppenarbeiten gesetzt, um Fähigkeiten im Teambuilding zu stärken“.
Allerdings warnt Cecilia auch davor, sich mit falschen Erwartungen an der Hochschule zu bewerben: „Auch wenn sich die Beschreibung zunächst nicht allzu Informatik-lastig liest, überschneiden sich doch viele der Module – gerade zu Beginn – mit denen der Informatikstudenten. Man sollte sich also für Digital Health entscheiden, wenn man an Informatik interessiert ist, jedoch nicht nur programmieren möchte.“ Die junge Frau ist am Ball geblieben.
Cecilia stellt die digitale Aufklärung mithilfe eines Tablets vor
Unterschiedliche Einsatzorte
Und das wird sich später lohnen – denn die Einsatzgebiete sind breit gefächert. Die Hochschul-Absolventen sind so gut ausgebildet, dass sie in Studienzentren arbeiten und dort klinische Studien auswerten können. Oder in Pharmaunternehmen, die Software entwickeln, ihre Produkte vertreiben und den Gesundheitseinrichtungen anbieten. Möglich ist auch eine Karriere in einem Krankenhaus, so wie es sich Cecilia derzeit vorstellt. Offen lässt sie sich jedoch noch, zuvor ihren Master zu machen, den Master für Medizin- und Gesundheitstechnologie.
Text: Anja Landmann Fotos oben und unten: Sebastian Sporrer; Foto Mitte: li.: Cecilia Schlesinger, re.: Julien Martin
Studiengang Digital Health (Bachelor of Science)
Studiendauer: 7 Semester (14 Semester im Teilzeitstudium) Zugangsvoraussetzungen: Hochschulreife Vorkenntnisse: Informatikwissen ist vorteilhaft, jedoch keine Bedingung